Kabel Deutschland auch im dritten Quartal mit Gewinn

München (dpa) - Kabel Deutschland wird im laufenden Geschäftsjahr erstmals seit Unternehmensgründung 2003 den Sprung in die schwarzen Zahlen schaffen. Nach einem starken dritten Quartal steht für die ersten neun Monate des Geschäftsjahres 2011/2012 (31.

März) bereits ein Gewinn von knapp 100 Millionen Euro in den Büchern.

Schon in den ersten beiden Quartalen hatte der Konzern Geld verdient. Damit hat Konzernchef Adrian von Hammerstein sein vor einem Jahr ausgegebenes Gewinnziel bereits fast erreicht. Neben den Wachstumstreibern Telefon und Internet entwickelte sich auch das Geschäft mit digitalem Fernsehen positiv. „Beim TV-Konsum geht der Trend eindeutig zu hochauflösendem und zeitversetztem Fernsehen“, teilte von Hammerstein am Donnerstag in München mit. Neue Abonnements konnte das Unternehmen vor allem mit sogenannten Triple-Play-Angeboten gewinnen: Kombi-Angebote aus TV, Telefon und schnellem Internet.

In diesem Bereich konnten im Vergleich zum Vorjahr mehr als 800 000 neue Abonnements abgeschlossen werden. Jedes dritte Kabel-Deutschland-Abo kam damit aus diesem Segment. Die Zahl der normalen Kabel-Abos ging hingegen um 1,4 Prozent auf 8,8 Millionen zurück. Der Umsatz im dritten Quartal erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 405,3 auf 427,3 Millionen Euro.

Weiter ausbauen möchte Kabel Deutschland die Internet-Angebote im deutschen Netz. „Bei der Internetnutzung steigen die Bandbreitenanforderungen stetig“, sagte Hammerstein. Fast drei Viertel der internetfähigen Haushalte im Kabel-Deutschland-Netz seien mittlerweile soweit aufgerüstet, dass hohe Downloadgeschwindigkeiten von bis zum 100 MBit pro Sekunde möglich sind. Insgesamt kann Kabel Deutschland 15,3 Millionen Haushalte beliefern.

Einen wesentlichen Anteil am positiven Ergebnis im dritten Quartal hatte die Umschuldung des Unternehmens. Kabel Deutschland hatte teure Anleihen zurückgekauft und sich zu günstigeren Konditionen neu verschuldet. Der Marktführer ist mit rund 2,87 Milliarden hoch verschuldet, will diese Last aber nach und nach abbauen. Im März 2010 hatte der Finanzinvestor Providence das 2003 gegründete Unternehmen an die Börse gebracht.

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