Streit um Kennzeichnung auf Verpackung : Julia Klöckner (CDU) dagegen: Warum die Lebensmittel-Ampel ausgebremst wird
Düsseldorf/Mainz Die Verbraucherminister streiten über die Kennzeichnung der Lebensmittelampel. Julia Klöckner (CDU) will noch eine Befragung.
Die Verbraucher in Deutschland müssen weiter auf eine Lebensmittel-Ampel warten. Bei einem Treffen der Verbraucherschutzminister der Länder in Mainz wurde das Thema kontrovers diskutiert. Der Vorschlag von SPD und Grünen, möglichst schnell eine Nährwertkennzeichnung nach dem französischen Nutri-Score-Modell einzuführen, fand keine Mehrheit. Unionsgeführte Länder und auch Bundesernährungsministerin Julia Klöckner (CDU) lehnen das ab. Klöckner will im Juli/August zunächst eine Befragung der Verbraucher starten, bei der vier bis fünf Kennzeichnungssysteme zur Auswahl stehen.
Nährwerttabelle hilft den Verbrauchern kaum weiter
Über die Frage, wie der Gehalt an Fett, Salz, Zucker und gesättigten Fettsäuren bei verarbeiteten Lebensmitteln gekennzeichnet werden soll, wird in Europa seit vielen Jahren gestritten. EU-weit verpflichtend ist bislang lediglich eine Nährwerttabelle auf der Rückseite der Verpackung. Die Zahlen sind meist sehr klein gedruckt und sagen nichts darüber aus, ob der Gehalt an Fett, Zucker und Salz als hoch, mittel oder niedrig bewertet werden kann.
Das könnte eine Lebensmittel-Ampel leisten, die gut sichtbar auf der Vorderseite der Verpackung für Klarheit sorgt, ob es sich um ein gesundes (grün), ein akzeptables (gelb) oder ungesundes (rot) Lebensmittel handelt. Bislang ist es den Herstellern gelungen, eine solche Ampel zu verhindern.