Investor Soros: Bundesbank zerstört den Euro

München (dpa) - US-Investor George Soros hat das deutsche Vorgehen in der europäischen Schuldenkrise erneut massiv kritisiert. „Die Bürokraten bei der Bundesbank und anderswo sind gerade dabei, den Euro zu zerstören“, sagte Soros der „Süddeutschen Zeitung“ (Freitag).

Die Eurozone steuere „mit den ganzen Sparpaketen“ auf eine Weltwirtschaftskrise wie in den 1930er Jahren zu. „Europa spart sich kaputt, statt auch etwas fürs Wachstum zu tun“, kritisierte er mit Blick auf das europäische Krisenmanagement. Die Europäische Zentralbank (EZB) habe mit ihrer Geldspritze von einer Billion Euro zwar für Beruhigung gesorgt. „Damit förderte sie aber die Nationalisierung der Finanzsysteme.“

Soros schlägt unter anderem vor, dass die Euro-Staaten gemeinsam ihre Schulden reduzieren, also Deutschland stärker für angeschlagene Länder haftet. Der Aufstieg und Fall Europas „wird ablaufen wie bei einer Finanzblase, wenn wir nicht die Politik verändern“, betonte er und fügte hinzu: „Ich hoffe sehr darauf.“

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