Institut: Bundesbank soll Teil der Goldreserven verkaufen
Berlin (dpa) - Die Bundesbank soll einen Teil ihrer milliardenschweren Goldreserven verkaufen - das fordert Gustav Horn, Leiter des gewerkschaftsnahen Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung.
In einem Gastbeitrag für die „Welt am Sonntag“ schreibt Horn, es gebe keinen rationalen ökonomischen Grund mehr dafür, derartig hohe Goldvorräte vorzuhalten. „In Zeiten schwacher Konjunktur könnte ein Teil verkauft werden, die Erlöse könnten dazu verwendet werden, die Wirtschaft zu stimulieren. Dies würde den Bundeshaushalt schonen und so den konjunkturpolitischen Spielraum des Staates in Zeiten der Schuldenbremse erhöhen.“
„Ursprünglich hielten Zentralbanken Goldbestände, weil dies der Abdeckung und Sicherung der von ihnen gehüteten Währung diente“, schreibt Horn. „Doch der Goldstandard ist seit langem für alle bedeutenden Währungen aus gutem Grund Geschichte. Der Euro war nie durch Gold gedeckt, und die Bundesbank verfügt nicht einmal mehr über eine eigene Währungshoheit, wohl aber über hohe Goldreserven.“