Inflationsrate in Deutschland verharrt bei 2,0 Prozent

Wiesbaden (dpa) - Hohe Energiekosten sorgen für konstant steigende Verbraucherpreise in Deutschland. Die jährliche Inflationsrate lag im Oktober bei 2,0 Prozent und damit auf dem Niveau des Vormonats.

Mit den Werten bestätigte das Statistische Bundesamt am Freitag seine vorläufigen Zahlen von Ende Oktober.

Ohne die höheren Kosten für Energie hätte die Teuerungsrate demnach bei 1,6 Prozent gelegen. Bundesbankchef Jens Weidmann sieht kurzfristig keine Inflationsgefahr und erwartet für Deutschland nicht mehr als 2 Prozent Inflation im kommenden Jahr, wie er der „Rheinischen Post“ (Samstag) sagte.

„Unmittelbar besteht kein Anlass für Sorgen vor einer höheren Inflation“, sagte er dem Blatt weiter. Ursache sei die Rezession in vielen Ländern Europas und das gebremste Wachstum der Weltwirtschaft. „Das dämpft den Preisauftrieb“, so Weidmann. Auf längere Sicht sei aber Wachsamkeit geboten. „Technisch ist der EZB-Rat jederzeit in der Lage, die expansive Geldpolitik zurückzufahren. Aber wir müssen dazu auch politisch die Kraft haben“, betonte er.

In Deutschland zogen im Oktober vor allem die Preise für Heizöl (plus 11,3 Prozent) und Fernwärme (8,2 Prozent) im Vergleich zum Vorjahr kräftig an. Bei Strom und Gas fielen die Preissteigerungen mit jeweils knapp über drei Prozent moderater aus. Kraftstoffe verteuerten sich um 5,4 Prozent. Insgesamt lagen die Energiepreise im Oktober 5,5 Prozent höher als vor einem Jahr. Im Vergleich zum September sanken die Kosten für Energie jedoch leicht um 1,1 Prozent. Das sorgte binnen Monatsfrist insgesamt für ein stabiles Niveau bei den Verbraucherpreisen.

Während die Nebenkosten für Strom und Gas auf Jahressicht anzogen, blieben die Mieten von der konstanten Inflation weiter eher ungerührt. Die Nettokaltmieten stiegen mit 1,1 Prozent etwas langsamer als die Verbraucherpreise insgesamt.

Lebensmittel wurden hingegen deutlich teurer. Um 3,3 Prozent kletterten die Nahrungsmittelpreise seit Oktober 2011. Besonders für Obst (plus 7,9 Prozent) und Gemüse (7,3 Prozent) mussten die Verbraucher tiefer in die Tasche greifen. Eier und Milchprodukte verbilligten sich dagegen um 2,8 Prozent, Butter wurde sogar um 15,4 Prozent günstiger.

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