Inflation schwächt sich auf 2,0 Prozent ab

Wiesbaden (dpa) - Die Inflation in Deutschland ist weiter auf dem Rückzug. Die Teuerungsrate lag im April bei 2,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat - nach 2,1 Prozent im März.

Binnen Monatsfrist stiegen die Verbraucherpreise um 0,1 Prozent. Vor allem Rekordpreise an den Tankstellen trieben die Lebenshaltungskosten. Auch Gas und Strom wurden gegenüber dem Vormonat teurer. Weniger mussten die Verbraucher dagegen für Heizöl zahlen, teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Donnerstag nach vorläufigen Berechnungen mit.

Trotz des leichten Rückgangs sehen Experten keinen Grund zur Entwarnung. „Auch wenn die Inflationsrate zurückgeht und derzeit niedriger ist als im Euro-Raum, sind die langfristigen Inflationsrisiken für Deutschland nicht zu vernachlässigen“, erklärte Commerzbank-Expertin Ulrike Rondorf.

In den kommenden Monaten dürfte die Rate weiterhin über 2 Prozent verharren. Die Postbank erwartet, dass vor allem die wieder anziehende Konjunktur und steigenden Löhne die Lebenshaltungskosten etwas nach oben treiben.

Viele Volkswirte sehen insbesondere die Geldschwemme der Europäischen Notenbank als Gefahr für die Preisstabilität: Je mehr von dem extrem billigen Geld über Kredite an Unternehmen und Verbraucher in Umlauf komme, umso größer die Gefahr steigender Inflationsraten.

Die Notenbank geht davon aus, dass die Inflationsrate in der Eurozone in diesem Jahr über ihrem Zielwert von 2,0 Prozent liegen dürfte.

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