Herbstgutachten: Das Handwerk boomt wie nie zuvor
Vor allem in der Baubranche ist die Lage bestens. Sorgen macht das drohende Diesel-Fahrverbot.
Düsseldorf/Wuppertal/Krefeld. Das Handwerk an Rhein, Ruhr und Wupper boomt und boomt und boomt: „Im achten Jahr hintereinander hält die Hochkonjunktur in diesem Wirtschaftszweig nicht nur an, sondern befindet sich aktuell auf einem Allzeithoch“, erklärte Andreas Ehlert, der Präsident der Handwerkskammer Düsseldorf gestern bei der Vorstellung des Herbstgutachtens. Stimmung und tatsächliche Lage sind bei Umsatz, Aufträgen, Preisen und Investitionen prima, das ergab die jüngste Umfrage, an der sich mehr als 1000 Unternehmen beteiligt haben. Und das betrifft den gesamten Kammerbezirk, insbesondere Stadt und Großraum Düsseldorf, aber auch Wuppertal mit dem Bergischen Land sowie Krefeld mit dem Niederrhein. Lediglich das westliche Ruhrgebiet (u.a. Essen, Oberhausen) fällt da ein wenig ab.
Insgesamt erwartet das Handwerk 2017 ein Umsatzplus von zwei Prozent. Befeuert wird die Hochstimmung vor allem vom Bau- und Ausbaugewerbe. „Hier fahren die Kapazitäten Volllast“, sagt Ehlert, was für Auftraggeber der Baubranche bedeutet: Sie müssen Geduld haben. Im Schnitt 9,2 Wochen wartet man, bis die Bauhandwerker anrücken (im Handwerk insgesamt sind es 6,1 Wochen).
Verhaltener ist der Optimismus im Gesundheitsgewerbe und bei den Dienstleistern (Optiker, Schneider etc.), während die Lebensmittelsparte (Bäcker, Fleischer) sich freut, zum Teil deutlich höhere Preise bei der Kundschaft durchsetzen zu können. Davon wiederum kann das Kfz-Gewerbe nur träumen, im Autohandel sind insbesondere wegen der Diesel-Krise eher Rabatte angesagt, das Werkstättengeschäft läuft dafür deutlich besser.