Geschäftsklima : Das Handwerk ist bester Stimmung
DÜSSELDORF Handwerkskammer-Präsident Andreas Ehlert präsentiert Umfrage zum Geschäftsklima.
Handwerkspräsident Andreas Ehlert scheint selbst überrascht von der guten Stimmung, die in den Betrieben herrscht. „Im Vergleich zu dem Schock-Krisenjahr 2022 mit dem Angriff Russlands auf die Ukraine und den Auswirkungen auch hierzulande haben sich Stimmung und Zukunftserwartungen deutlich verbessert“, sagt er bei Vorstellung des aktuellen Geschäftsklimaindex - eine zweimal im Jahr durchgeführte Umfrage unter den Handwerksbetrieben der Region. Wenn der Wert 100 eine normale Stimmungslage repräsentiert, so ist er nun mit 120 deutlich positiv. Und gegenüber dem vergangenen Herbst sogar um 22 Punkte gestiegen.
Aber woran liegt das, wo doch die harten wirtschaftlichen Fakten, wie der Handwerkschef es sagt, im Wesentlichen gleich geblieben sind. Ehlert: „Vor sechs Monaten hatten die Unternehmen große Sorgen wegen explodierender Energiepreise, zerstörter Lieferketten und fehlender Fachkräfte. Mit Blick auf die Energiepreise habe politisches Handeln, die Energiepreisbremse, geholfen.
Insbesondere in den Lebensmittelhandwerken und den Gesundheitshandwerken, aber auch in Ausbauhandwerken wie dem der Elektrotechniker und Heizungsbauer ist die Stimmung gut. Die Auslastung der Betriebe sei hier nach wie vor hoch, der Fachkräftebedarf sei die größte Wachstumsbremse. Entsprechend ist die Auftragsreichweite, also die Zeit von der Auftragserteilung bis zum Arbeitsbeginn, auf historischem Höchststand. Im Schnitt sind es 9,8 Wochen, teilweise aber auch deutlich mehr. Wie etwa im Sanitär- und Heizungshandwerk (12,5 Wochen) oder bei den Maurern (13,8 Wochen). Es fehlt das Personal: der Anteil der Betriebe mit offenen Stellen liegt auf einem historischen Höchststand von 41 Prozent.