Trinklaune im Mai Fußball und Wetter sorgen für Rekordabsätze beim Bier

Gelsenkirchen (dpa) - Der Fußball und das gute Wetter sorgen bei deutschen Bierbrauern derzeit für Jubelstimmung. „Wir hatten im Mai den besten Monat in der Geschichte unserer Brauerei“, sagte Krombacher-Sprecher Franz-Josef Weihrauch der Deutschen Presse-Agentur.

Trinklaune im Mai: Fußball und Wetter sorgen für Rekordabsätze beim Bier
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650.000 Hektoliter habe das größte deutsche Brauunternehmen im Mai abgesetzt - so viel wie in keinem anderen Monat.

Auch bei Veltins hat das Wetter die Absatzzahlen im Mai auf Rekordhöhe getrieben. 315.000 Hektoliter verkaufte Veltins nach Angaben des Sprechers Ulrich Biene - zehn Prozent mehr als im Vorjahresmonat. „Nur im Mai 2012, kurz vor der Fußball-Europameisterschaft hatten wir einen ähnlich hohen Wert“, sagte Biene.

Neben dem guten Wetter hätten auch die ersten Order der Händler für die diesjährige Fußballweltmeisterschaft zum starken Absatz beigetragen. „Die Lager werden hochgefahren bis zum Limit“, sagte Biene. Es sei in Teilen bei den Leergut-Kapazitäten eng geworden.

Endgültige Zahlen für die gesamte deutsche Brauwirtschaft liegen für den Monat Mai noch nicht vor. Aber: „Die sommerlichen Temperaturen der vergangenen Wochen haben die Nachfrage bereits erheblich angekurbelt“, teilte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Brauer-Bundes, Holger Eichele mit. „Manche Brauereien fahren in diesen Wochen Sonderschichten, um genügend Getränke liefern zu können.“

Der Juni dürfte wegen der WM kaum schlechter laufen. „Gerade zur WM wird es sicherlich wieder zahllose Public Viewings, Straßenfeste und Grillpartys geben, die ohne ein kühles Bier nur schwer vorstellbar sind“, sagte Eichele. „Nur das Wetter muss natürlich mitspielen.“

Zahlen des Statistischen Bundesamts zufolge hatte sich in den ersten vier Monaten dieses Jahres der Bierabsatz in Deutschland im Vergleich zum Vorjahreszeitraum leicht um 0,7 Prozent erhöht. Mehr als 28 Millionen Hektoliter verkauften die Brauereien zwischen Januar und April - rund ein Viertel davon in Bayern (7,3 Mio Hektoliter). Nordrhein-Westfalen rangiert mit 6,7 Millionen Hektolitern in den ersten vier Monaten 2018 auf dem zweiten Platz.

Langfristig betrachtet ist der Bierabsatz allerdings deutlich rückläufig. Laut Bundesamt lag er zum Beginn des EU-Binnenmarkts im Jahr 1993 bei 112,1 Millionen Hektoliter. 2017 waren es noch 93,5 Millionen, auch wenn er in den Jahren zuvor wieder leicht gestiegen war.

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