Freundliche Wall Street hievt Dax noch ins Plus

Frankfurt/Main (dpa) - Der Dax hat sich nach einer Berg- und Talfahrt mit einem moderaten Plus aus dem Handel verabschiedet.

Nach einem freundlichen Start hatte der deutsche Leitindex zunächst unter enttäuschenden Aussagen aus den Reihen der Europäischen Bankenaufsicht gelitten und gegen Mittag rund zwei Prozent verloren.

Dann jedoch trieb die Wall Street das Börsenbarometer wieder in die Gewinnzone. Am Ende stand beim Dax ein Aufschlag von 0,35 Prozent auf 9114,84 Punkte. Für den MDax der mittelgroßen börsennotierten Unternehmen ging es um 0,57 Prozent auf 15 855,09 Punkte nach oben. Der TecDax der Technologiewerte stieg um 0,95 Prozent auf 1228,15 Punkte.

Europas Börsen seien dem Dow am Nachmittag ins Plus gefolgt, sagte Marktstratege Jasper Lawler von CMC Markets UK. Die Investoren wüssten aber nicht so richtig, für welche Richtung sie sich entscheiden sollten: Positiv wirke die überraschend stark wachsende US-Wirtschaft, negativ das verkündete Ende der konjunkturstützenden Anleihekäufe durch die US-Notenbank Fed.

Der Chef der Europäischen Bankenaufsicht, Andrea Enria, habe dem Bankensektor am Vormittag noch einen schweren Stimmungsdämpfer versetzt, sagten Händler. Enria habe gewarnt, dass sich selbst Banken, die den jüngsten Stresstest erfolgreich bestanden hätten, nicht zu sicher fühlen sollten.

Ebenfalls auf die Stimmung drückte die Senkung der Gewinnprognosen bei der Lufthansa und bei Linde. Beide verwiesen auf eingetrübte wirtschaftliche Aussichten. Die Papiere der Fluggesellschaft fielen am Dax-Ende um 6,61 Prozent, die des Industriegase-Spezialisten um 2,83 Prozent.

An der Dax-Spitze versammelten sich VW und Bayer, die von guten Geschäften im dritten Quartal berichtet hatten. Die Titel zogen um 1,88 beziehungsweise 2,71 Prozent an. Unter den Nebenwerten legten die Aktien von Wacker Chemie sowie die Anteilsscheine des Medizin- und Sicherheitstechnik-Herstellers Drägerwerk nach guten Geschäftszahlen um 4,67 Prozent beziehungsweise 6,88 Prozent zu. Beide Werte übernahmen damit die Spitzenposition in ihren jeweiligen Indizes.

Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone stieg um 0,45 Prozent auf 3035,90 Punkte. Die Börsen in Paris und London legten ebenfalls zu. Am US-Aktienmarkt stand der Dow Jones Industrial zuletzt rund 1 Prozent höher.

Am Rentenmarkt verharrte die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere weiter bei 0,72 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,05 Prozent auf 137,84 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,42 Prozent auf 150,91 Punkte. Der Kurs des Euro fiel. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,2598 (Mittwoch: 1,2737) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7938 (0,7851) Euro.

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