„Diskussionswürdig“ : Freizeit-Mailsperre? Porsche-Chefs denken darüber nach
Stuttgart (dpa) - Die Chefetage des Autobauers Porsche hat die Forderung nach einer Email-Sperre nach Feierabend eher zurückhaltend aufgenommen.
Der Vorschlag von Betriebsratschef Uwe Hück sei „diskussionswürdig“, sagte ein Sprecher des Vorstands. Man werde sich zusammensetzen und darüber sprechen. „Wir werden gemeinsam im Gespräch die Vor- und Nachteile prüfen.“
Aus Sorge vor zu hoher Arbeitsbelastung in der Belegschaft hatte sich Hück kürzlich dafür ausgesprochen, dienstliche Mails nach Feierabend, am Wochenende und im Urlaub löschen zu lassen. „Abends noch Mails vom Chef lesen und beantworten, ist unbezahlte Arbeitszeit, die den Stress erhöht - das geht gar nicht.“
Hücks Vorschlag war auch auf Kritik gestoßen, der Arbeitgeberverband Gesamtmetall hielt ihn für „Populismus“. In der Metall- und Elektroindustrie beispielsweise erklärten nach einer Emnid-Umfrage nur zwei Prozent aller Arbeitnehmer, dass der Arbeitgeber eine Erreichbarkeit außerhalb normaler Arbeitszeiten erwarte.