Fernbusstationen in Düsseldorf hui, in Wuppertal pfui

Die Infrastruktur ist unterschiedlich gut ausgebaut. Mancherorts warten die Fahrgäste im Regen.

Düsseldorf/Wuppertal. Vor knapp vier Jahren wurde der Fernbusbahnhof in der Nähe des Düsseldorfer Hauptbahnhofs eröffnet. 1,5 Millionen Euro hatte die Stadt damals investiert — und gut daran getan. Schließlich fiel Anfang dieses Jahres das Monopol der Deutschen Bahn für innerdeutsche Fernstrecken. Die Reisen mit dem Fernlinienbus boomen. Doch die Infrastruktur hält dem Andrang nicht überall stand.

Denn während die Passagiere in der Landeshauptstadt ein recht komfortabel eingerichtetes Terminal vorfinden, müssen die Fahrgäste an der Wuppertaler Fernbusstation im Regen warten. Die Fahrzeuge des Unternehmens MeinFernbus, das von Wuppertal aus die Nordsee und Berlin ansteuert, nutzen eine Anlaufstelle in Oberbarmen. Nicht mehr als ein Provisorium ist aber dieser Haltepunkt an der viel befahrenen B 7. Zudem gilt er als beengt — auch mit Blick auf das Be- und Entladen der Gepäckräume unmittelbar an der Hauptverkehrsstraße.

Wuppertal steht mit diesem Problem nicht alleine da: 53 Busbahnhöfe gibt es in Deutschland im engeren Sinne, doch höchsten Ansprüchen, etwa mit einem barrierefreien Zutritt für Behinderte, genügen nur die Stationen in Hamburg und Mannheim, klagt der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer (BDO). Auch Berlin und München erhalten noch recht gute Noten von den Fernbusbetreibern, in Hannover ist gerade ein großer Umbau im Gange.

Doch abseits dieser Städte herrscht meist Tristesse. „In den Innenstädten fehlt es einfach am Platz“, beschreibt BDO-Sprecher Matthias Schröter die Lage. Besonders unzufrieden ist man unter anderem in Dortmund, Köln, Saarbrücken, Ulm, Bielefeld oder auch Frankfurt.

Die Sicht der Linienbetreiber ist einfach: In größeren Städten wollen sie ihre Gäste möglichst in die City fahren, in kleineren am liebsten schnell in Autobahnnähe halten, sagt MeinFernbus-Sprecher Gregor Hintz. Neben einer guten ÖPNV-Anbindung sollten Wetterschutz, Toiletten, Ticket- und Lebensmittelverkauf sowie eine Versorgungs-Infrastruktur für die Busse vorhanden sein.

In Wuppertal ist zwar das städtische Geld knapp. Doch die Bereitschaft, dem Betreiber der Fernbuslinie bei der Suche nach einem geeigneten Areal zu helfen, sei da, erklärt Stadtsprecherin Martina Eckermann. Im Verkehrsausschuss habe man das Thema bereits aufgegriffen. „Es gibt Modelle, bei denen die Betreiber selbst oder Investoren die Serviceeinrichtungen finanziert hätten. Das würden wir sofort unterstützen“, sagt Eckermann.

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