Razzien in fünf Bundesländern : Millionenbetrug mit fingierten Windparkprojekten - Familienbande gestoppt
Osnabrück Deutsche Ermittler stoppen eine Familienbande aus dem Emsland. Institutionelle Anleger sollten getäuscht werden. Es ging um einen Betrug in Millionenhöhe. Razzien fanden in fünf Bundesländern statt unter anderem auch in NRW.
Deutsche Ermittlungsbehörden haben einen Betrug bei Windparkprojekten mit einem potenziellen Schaden im mehrstelligen Millionenbereich verhindert. Wie die Staatsanwaltschaft im niedersächsischen Osnabrück am Montag mitteilte, gab es vier Festnahmen bei Razzien in fünf Bundesländern. Alle Verdächtigen gehören demnach zu einer Unternehmerfamilie aus dem Emsland und deren Umfeld. Sie sollen geplant haben, große institutionelle Anleger wie Versicherungen durch den Weiterverkauf fingierter Windparkprojekte zu schädigen.
Laut Staatsanwaltschaft nutzten die hochprofessionell agierenden Beschuldigten im Alter zwischen 23 und 65 Jahren massenhaft gefälschte Urkunden, um Käufer über die Realisierungschancen der von ihnen entwickelten Windparkprojekte zu täuschen. Opfer suchten sie demnach europaweit. Der Zugriff erfolgte am Freitag im Emsland sowie in Bayern, Berlin, Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt.
Nach eigenen Angaben wollten die Ermittler damit einem unmittelbar bevorstehenden "Schadenseintritt" zuvorkommen. Ob bereits Schäden entstanden oder ob die Verdächtigen bereits früher vergleichbare Betrugshandlungen vornahmen, war demnach zunächst unklar. Unter den Festgenommenen befand sich auch der Hauptverdächtige, der in einer Suite eines Berliner Nobelhotels gefasst wurde. Teilweise erfolgten die Zugriffe durch Spezialeinsatzkräfte der Polizei, ein Beschuldigter ist noch auf der Flucht. Nach ihm wird nun gefahndet.