EZB: Weniger Betrug mit Kreditkarten

Frankfurt/Main (dpa) - Der Missbrauch von Kredit- und EC-Karten nimmt nach Erkenntnissen der Europäischen Zentralbank (EZB) insgesamt ab.

Vor allem die EMV-Technologie mit einer Art Mini-Computer in den Karten habe Plastikgeld sicherer gemacht, bilanziert die Notenbank in ihrem am Mittwoch erstmals veröffentlichten Bericht über Kartenmissbrauch. Allerdings versuchten Kriminelle immer häufiger Kartendaten und Geheimnummer (PIN) bei Zahlungen abzugreifen, die über das Internet, per Mail oder Telefon abgewickelt werden. Die EZB-Studie bezieht sich auf die Jahre 2007 bis einschließlich 2010.

Den Gesamtschaden, den Datendiebe anrichteten, beziffert der Bericht für das Jahr 2010 auf 1,26 Milliarden Euro - 12,1 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Insgesamt seien nur 1,2 Prozent der im europäischen Zahlungsraum Sepa ausgegebenen Karten zu betrügerischen Zwecken verwendet worden: 12 je 1000 Karten. Sepa („Single Euro Payments Area“) steht für den einheitlichen Zahlungsraum für Transaktionen in Euro. Sepa umfasst 32 Länder, darunter alle Mitglieder der EU. Hinzu kommen Island, Liechtenstein, Monaco, Norwegen und die Schweiz. Insgesamt machen 4400 Banken mit.

Bei den neuartigen EMV-Karten sollen die Daten besser vor Missbrauch geschützt sein, als durch den herkömmlichen Magnetstreifen. Der Datensatz wird verschlüsselt, die Karte bei Gebrauch auf Echtheit geprüft. Zusätzlich gibt es eine PIN.

Die Währungshüter mahnten trotz messbarer Erfolge der neuen Technik weitere Anstrengungen im Kampf gegen Datendiebe an, insbesondere was die Sicherheit von Transaktionen im Internet angehe. Der Schaden bei Geschäften via Telefon und Internet, bei denen die Karte also nicht physisch im Einsatz war, nahm gegen den Trend zu: In der Hälfte der Gesamtzahl der Fälle schlugen Kriminelle auf diesem Gebiet zu, der Schaden erhöhte sich im Untersuchungszeitraum von 571 Millionen auf 648 Millionen Euro.

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