EU verordnet der WestLB eine Schrumpfkur

Landesbanken: Das Düsseldorfer Institut soll für den Verkauf fit gemacht werden. Im Gegenzug gibt es Milliardenhilfen.

Brüssel. Mit einer Schrumpfkur muss sich die krisengeschüttelte WestLB für ihren Verkauf fit machen. Die EU- Kommission hat die Milliardenhilfen ihrer Eigentümer mit drastischen Auflagen genehmigt. Die WestLB muss ihre Standorte Dortmund, Münster, Köln und Bielefeld schließen. Zudem müssen die Gewerbeimmobilien-Tochter Westimmo, der Vermögensberater Weberbank, die Readybank und der Luxemburger WestLB-Ableger versilbert werden. Durch diesen Räumungsverkauf soll die Bilanzsumme bis März 2011 um 50 Prozent verringert werden.

In einem zweiten Schritt muss dann der verbleibende Finanzkonzern bis Ende 2011 an neue Eigentümer abgegeben werden. Die EU würde es zwar gerne sehen, wenn sich dabei das Land NRW komplett zurückziehen würde. Allerdings reicht formal die Abgabe der Mehrheit an einen neuen Haupteigentümer.

Im Gegenzug segnet die EU-Kommission den fünf Milliarden schweren Garantieschirm ab, mit dem das Land NRW und die Sparkassenverbände die WestLB vor der Pleite bewahrt haben. Wie üblich besteht die EU-Kommission darauf, dass ein Unternehmen, dem in Form öffentlicher Finanzspritzen ein Vorteil gegenüber der Konkurrenz gewährt wurde, als Gegenleistung Teile seines Geschäfts an den Wettbewerb zurückgibt. Daher haben EU-Beamte und Landesbanker monatelang um jedes Geschäftsfeld geschachert.

Die WestLB bestand darauf, auch in Zukunft im Ausland Geschäfte zu machen. In diesem Punkt hat Brüssel nachgegeben. Dem Geldhaus bleiben weiterhin das Kapitalmarktgeschäft und strukturierte Finanzierungen erlaubt - neben den heimischen Mittelstandsaktivitäten und dem Zahlungsverkehr.

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