EU-Kommission genehmigt Hilfen für slowenische Banken

Brüssel/Ljubljana (dpa) - Die EU-Kommission hat Slowenien zur Sanierung seiner in Schieflage geratenen Banken staatliche Milliardenkredite genehmigt. Das teilte die Behörde am Mittwoch in Brüssel mit.

Die drei größten Banken, die Nova Ljubljanska Banka (NLB), die Nova Kreditna Banka Maribor (NKBM) und die Abanka, erhalten damit frisches Kapital in Höhe von knapp drei Milliarden Euro. Mehr als 700 Millionen Euro an Hilfen waren bereits in den Vorjahren geflossen.

Daneben werden nach den von der Kommission genehmigten Plänen von diesen Geldinstituten faule Kredite in Höhe von rund 3,5 Milliarden Euro in eine neu geschaffene Bad Bank verschoben. Die drei Banken decken zusammen rund die Hälfte des Marktes in Slowenien ab. Für die Abwicklung von zwei weiteren Banken wurde ebenfalls eine Milliardenhilfe zugelassen.

Als Reaktion auf die EU-Entscheidung fiel die Rendite für zehnjährige slowenische Staatsanleihen am Mittag erstmals seit Mitte März wieder knapp unter fünf Prozent. „Das Vertrauen in die Banken wird gestärkt“, sagte EU-Wettbewerbskommissar Joaquin Almunia: „Die vorgesehen Maßnahmen werden sicherstellen, dass die slowenische Wirtschaft auf einen lebensfähigen und gesunden Bankensektor zählen kann.“

Vor einer Woche hatte der von der EU verlangte Stresstest aller Banken einen Bedarf an frischem Kapital von knapp 4,8 Milliarden Euro ergeben. Jetzt sei klar, dass Slowenien seinen Bankensektor ohne ausländische Hilfe sanieren kann, hatte Währungskommissar Olli Rehn gesagt. Regierungschefin Alenka Bratusek hatte wiederholt versichert, das kleine Adrialand könne sich selbst helfen.

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