Erneute Klage gegen US-Großbank JP Morgan

New York (dpa) - Wegen dubioser Hypothekengeschäfte im Zusammenhang mit der Finanzkrise muss sich die US-Großbank JP Morgan Chase gegen eine weitere Klage zur Wehr setzen.

Der US-Finanzmarktregulierer NCUA wirft dem Institut vor, falsche Angaben beim Verkauf von Hypothekenpapieren im Wert von 2,2 Milliarden US-Dollar (1,7 Mrd Euro) gemacht zu haben. Dies habe drei Genossenschaftsbanken in den Abgrund gerissen, teilte die National Credit Union Administration (NCUA) am Freitag (Ortszeit) mit.

Bei der Klage gehe es um Finanzprodukte, die die zusammengebrochene US-Sparkasse Washington Mutual verkauft hatte. JP Morgan hatte das Institut 2008 geschluckt und ist der Rechtsnachfolger. Den verursachten Schaden zu reparieren, sei „extrem teuer gewesen“, erklärte NCUA-Chefin Debbie Matz. Es sei nur richtig, dass jene Leute, die den Schaden verursacht hätten, sich auch an der Beseitigung beteiligten.

Bei den fraglichen Hypothekenpapieren handelt es sich um sogenannte Mortgage-backed Securities. Diesen liegen Hauskredite zugrunde. Als die US-Immobilienblase 2007 platzte, wurde dies einer Vielzahl von Finanzfirmen zum Verhängnis. Im September 2008, auf dem Höhepunkt der Finanzkrise, kippte die US-Investmentbank Lehman Brothers um.

Der Finanzmarktregulierer hatte in der Vergangenheit einer ganzen Reihe an Großbanken vorgeworfen, Genossenschaftsbanken mit falschen Versprechungen zum Kauf der Finanzprodukte verleitet zu haben; sie hätten die Risiken heruntergespielt. Derartige Papiere verloren während der Finanzkrise kräftig an Wert und rissen die Banken mit in die Tiefe. Die NCUA ist für die US-Genossenschaftsbanken zuständig und springt bei Pleiten ein, um die Kundeneinlagen zu schützen.

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