Durchblick beim Girokonto
Die EU will Banken zwingen, Gebühren aufzuschlüsseln.
Brüssel. Bankkunden in Europa sollen künftig leichter ihr Konto wechseln können. Bisher sei das zu kompliziert, kritisiert EU-Marktkommissar Michel Barnier. Er plant daher bis Jahresende Gesetzesentwürfe, damit Verbraucher leichter die Bank wechseln und Kontogebühren besser vergleichen können. Zudem will Barnier dafür sorgen, dass jeder Bürger zumindest ein abgespecktes Basiskonto eröffnen kann. Fragen und Antworten zu den Plänen:
In Europa besaßen sieben Prozent der Verbraucher 2011 nach EU-Angaben kein Konto — etwa 30 Millionen Erwachsene. Sechs bis sieben Millionen von ihnen dürften die Banken ein Konto verweigert haben. Diese Menschen könnten weder Rechnungen per Dauerauftrag bezahlen noch ihr Gehalt überwiesen bekommen. Das erschwere den Alltag, hatte die EU-Kommission erklärt.
In der EU besitzen besonders viele Erwachsene in Bulgarien und Rumänien kein Konto — jeweils etwa die Hälfte. Hierzulande haben 99 Prozent der Erwachsenen ein Konto. Daher plant die Bundesregierung derzeit kein eigenes Gesetz für ein „Jedermann-Konto“. Hierzulande haben Bankkunden laut Verbraucherschützern eher Probleme damit, Kontogebühren zu vergleichen.