Drei Fragen an: Tui-Chef Volker Böttcher

Düsseldorf. In diesem Jahr herrschte mehr als einmal Katastrophenstimmung im Tourismus. Nach der Vulkan-Wolke aus Island und den Unwettern auf Madeira gab es Bürgerkrieg in Thailand und Streiks in Griechenland.

Wie stark hat Tui gelitten?

Böttcher: Unser erfahrener Krisenstab hat große Herausforderungen gemeistert. In den Tagen der Aschewolke waren wir zeitweise der größte Busreise-Veranstalter Deutschlands und haben 30 000 Gäste in ihre Heimat zurückgeholt. Wir haben 100 Millionen Euro Verlust gemacht, aber zehntausende zufriedener Kunden überzeugt. Gerade das Image der organisierten Veranstalterreise ist enorm gewachsen in diesem April. Gerade in unsicheren Zeiten rückt das Thema Sicherheit und Betreuung stark in den Blickpunkt. Die Hilfen für gestrandete Urlauber waren eine wunderbare Reklame. Die Bürgerkriegsszenen aus Bangkok hingegen dürften nicht ohne Folgen für den Thailand-Tourismus bleiben.

Böttcher: Nur in Athen gab es tageweise Unruhen. Inseln wie Kreta oder Rhodos waren nie betroffen. Aber die Bilder haben viele Urlauber abgeschreckt. Wir versuchen, zusammen mit den griechischen Partnern, unschlüssige Kunden durch absolut günstige Preise zu überzeugen.

Böttcher: Natürlich bin ich nicht begeistert, sollte diese Fluggastabgabe kommen. Die angekündigten 14 Euro pro Abflug würden wir auf unseren Tickets und Rechnungen dann allerdings deutlich als Sonderzahlung an den Staat kennzeichnen. Andererseits bin ich sicher, dass sich die deutschen Urlauber dadurch nicht wirklich von ihren Reiseplänen abhalten lassen.

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