dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

Vor dem Gipfel: Moody's schürt Sorgen um spanische Bonität =

Berlin/Madrid (dpa) - Unmittelbar vor dem Euro-Krisengipfel in Brüssel zieht die Ratingagentur Moody's die Kreditwürdigkeit Spaniens in Zweifel: Nur zweieinhalb Monate nach der letzten Herabstufung erwägt die Agentur eine weitere Senkung der Kreditwürdigkeit des hochverschuldeten Landes. Die EU-Staats- und Regierungschefs suchen an diesem Donnerstag und Freitag nach Auswegen aus der Euro-Krise. Zu dem Treffen wird auch Jean-Claude Trichet, der Chef der Europäischen Zentralbank, erwartet. Diplomaten halten es für möglich, dass auch über eine Grundkapital-Erhöhung der EZB beraten wird, die seit Monaten Staatsanleihen aufkauft.

Wende im Hochtief-Übernahmekampf: ACS bessert Offerte nach =

Essen (dpa) - Neue Wende im Übernahmekampf um den größten deutschen Baukonzern Hochtief: Während Hochtief-Chef Herbert Lütkestratkötter am Mittwoch weiter Front gegen die Offerte des spanischen Konkurrenten ACS machte, erhöhten die Spanier überraschend ihr Anfang Dezember vorgelegtes Angebot. Statt acht ACS-Papieren sollen die Hochtief-Aktionäre nun neun ACS-Aktien für fünf Hochtief- Papiere bekommen. Aktionärsschützer stuften das weiterhin unter dem aktuellen Börsenkurs liegende Angebot umgehend als unattraktiv für die Aktionäre ein. Das Essener Unternehmen kündigte zunächst eine Prüfung des neuen Angebots sowie eine aktualisierte Stellungnahme an.

Investmentbanker Lerbinger soll neuer HSH-Chef werden =

Hamburg (dpa) - Der Investmentbanker Paul Lerbinger soll als neuer Chef der HSH Nordbank den ramponierten Ruf der Bank reparieren. Nach Medienberichten und Informationen aus dem Umfeld der Bank und der Anteilseigner ist Lerbinger der einzige Kandidat, den der Aufsichtsratsvorsitzende Hilmar Kopper am Mittwoch dem Gremium präsentiert. Lerbinger, der am Donnerstag seinen 55. Geburtstag feiert, hatte sich im Sommer dieses Jahres bereits vorzeitig in den Ruhestand zurückgezogen und wollte lediglich noch Aufsichtsratsmandate wahrnehmen. Er war nach beruflichen Stationen bei BMW, JP Morgan, Warburg und der Deutschen Bank zuletzt Vizechef der Citigroup in Deutschland.

Siemens gibt Sorgenkind SIS ab - Weiterer Jobabbau =

München/Paris (dpa) - Siemens wird seinen kriselnden IT- Dienstleister SIS nach jahrelangen Sanierungsbemühungen an die französische Atos Origin los. Im Gegenzug will sich Siemens mit 15 Prozent der Aktien an Atos beteiligen und mindestens fünf Jahre engagiert bleiben. Unter dem Strich ist der Deal, den Siemens mit einem Milliardenauftrag an Atos unterfüttert, ein Zuschussgeschäft für den Elektrokonzern. Die Integration kostet auch weitere Arbeitsplätze bei SIS.

Fischer müssen Fänge reduzieren =

Brüssel (dpa) - Die Fischer in der EU müssen im kommenden Jahr ihren Fang einschränken. Nach harten Verhandlungen um die heftig umstrittenen Fangquoten beschlossen die zuständigen EU-Minister in Brüssel den Rückgang der Fischmengen - und setzten damit einen Trend fort. Seit fünf Jahren senken sie die erlaubten Fangmengen kontinuierlich, um die Fischbestände zu schonen. Umweltschützern ist das aber nicht genug. In Nordsee und Nordatlantik genehmigt der Ministerrat nach der Entscheidung am frühen Mittwochmorgen den Fang von 20 Prozent weniger Kabeljau und 13 Prozent weniger Seelachs. Das erklärte der Staatssekretär im Bundesagrarministerium, Robert Kloos.

Novartis übernimmt Augenspezialisten Alcon komplett =

Basel (dpa) - Der schweizerische Pharmakonzern Novartis hat sich nach langem Hin und Her mit den Minderheitsaktionären von Alcon auf die vollständige Übernahme des Augenspezialisten geeinigt. Dazu musste Novartis allerdings seine ursprüngliche Offerte nachbessern - auf insgesamt 12,9 Milliarden Dollar (9,7 Mrd Euro). Novartis habe sich mit Alcon endgültig auf eine Fusion geeinigt, teilte der Konzern am Mittwoch mit. Für jede noch ausstehende Alcon-Aktie zahlen die Schweizer den Gegenwert von 168 Dollar. Bezahlt wird in Novartis- Aktien und in bar. Das Unternehmen werde nun zum Marktführer in der Augenheilkunde aufsteigen.

Deutsche Aktien leiden unter Sorgen um Spanien =

Frankfurt/Main (dpa) - Eine drohende Abstufung der Kreditwürdigkeit Spaniens hat den deutschen Aktienmarkt am Mittwoch belastet. Der Leitindex Dax verlor 0,64 Prozent auf 6982 Punkte. Der MDax der mittelgroßen Werte gab um 0,43 Prozent auf 9859 Punkte nach. Der TecDax büßte deutlichere 0,94 Prozent auf 828 Punkte ein und beschleunigte damit die leicht negative Vortagsentwicklung. Davor hatte er allerdings neun Handelstage in Folge zulegen können. Der Kurs des Euro sank. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3360 (Dienstag: 1,3435) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7485 (0,7443) Euro.

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