dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

Athener Regierung optimistisch über Griechenland-Hilfe

Athen (dpa) - Die griechische Regierung zeigt sich zuversichtlich, die dringend benötigte Finanzhilfe-Tranche von 12 Milliarden Euro der EU und des IWF in Kürze zu erhalten. Finanzminister Giorgos Papakonstantinou sagte am Montag im griechischen Fernsehen: „Wir werden die fünfte Rate bekommen.“ Derzeit prüft eine Dreier-Mission des Internationalen Währungsfonds (IWF), der EU-Kommission und der Europäischen Zentralbank (EZB) in Athen, ob die Voraussetzungen für die Auszahlung der Tranche gegeben sind. Unterdessen steigt der Druck von den Institutionen auf die Regierung, die Sparanstrengungen zu verstärken und alle gesellschaftlichen Kräfte für das Reformprogramm zu gewinnen.

EHEC-Fälle: Spanien erwägt Schadenersatz von Deutschland

Madrid (dpa) - Spanien prüft Schadenersatzansprüche gegen Deutschland für Produktionsausfälle der eigenen Landwirte im Zusammenhang mit den EHEC-Krankheitsfällen. Solche Forderungen seien nicht auszuschließen, sagte der spanische Agrarstaatssekretär Josep Puxeu nach Medienberichten vom Montag. Deutsche Behörden hätten darüber spekuliert, dass die Infektionen ihren Ursprung in spanischen Gurken haben könnten. Dies habe dazu geführt, dass mehrere Länder und Handelsgesellschaften die Einfuhr spanischer Agrarprodukte eingeschränkt hätten. „Solche Hemmnisse sind verantwortungslos und ungeheuerlich“, sagte Puxeu. „Man darf nicht ein zuverlässiges Produktionssystem allein auf der Grundlage von Spekulationen an den Pranger stellen.“ Der Bauernverbände bezifferten die Verluste, die dem spanischen Gemüseanbau entstünden, auf sechs bis acht Millionen Euro am Tag.

Großkonzerne sollen auf Betrügerbande reingefallen sein

Köln/Bonn (dpa) - Großkonzerne wie die Deutsche Post und Bayer sollen auf die fingierten Rechnungen einer gut vernetzten Betrügerbande hereingefallen sein. Das berichtet das Magazin „Focus“ in seiner jüngsten Ausgabe. „Wir ermitteln gegen mehr als 40 Personen“, bestätigte der Sprecher der Kölner Staatsanwaltschaft, Günther Feld, am Montag in Köln. Es habe mehrere Durchsuchungen gegeben. Die Vorwürfe lauten demnach auf Betrug sowie Bestechung und Bestechlichkeit im geschäftlichen Verkehr. Zur Schadenssumme wollte Feld keine Angaben machen, laut „Focus“ geht es um Millionen. Nach bisherigen Ermittlungen sollen die Beschäftigten verschiedener Dienstleistungsfirmen den Konzernen systematisch überhöhte Rechnungen gestellt haben. Dort hätten eingeweihte Mitarbeiter die Rechnungen abgezeichnet und dafür Schmiergelder erhalten.

Modekette Adler strebt an die Börse

Haibach (dpa) - Die Modekette Adler strebt an die Börse. Seit Montag können die Aktien des Textileinzelhändlers mit Sitz in Haibach bei Aschaffenburg gezeichnet werden. Die bis zu rund 11,63 Millionen Anteile der Modemärkte sollen für 10 Euro bis 12,50 Euro pro Stück verkauft werden. Nach dem Ende der Zeichnungsfrist sollen die Papiere voraussichtlich am 16. Juni erstmals an der Frankfurter Börse gehandelt werden. Durch den Börsengang hofft Adler auf einen Erlös von bis zu 145 Millionen Euro. Mit bis zu 112 Millionen Euro soll der Großteil davon dem derzeitigen Eigentümer BluO zufließen, der 2009 die Adler-Mehrheit vom Handelskonzern Metro erworben hatte. Das übrige Geld will Adler für sein weiteres Wachstum nutzen. Derzeit hat Adler knapp 140 Filialen in Deutschland, Österreich und Luxemburg und beschäftigt rund 4100 Mitarbeiter.

Weniger Firmenpleiten dank Aufschwungs

Hamburg (dpa) - Dank der rasanten Konjunkturerholung rutschen immer weniger Unternehmen in Deutschland in die Pleite. Im ersten Quartal 2011 sank die Zahl der Firmeninsolvenzen gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 8,7 Prozent auf 7423 Fälle, wie die Wirtschaftsauskunftei Bürgel am Montag in Hamburg mitteilte. Für das Gesamtjahr rechnet Bürgel nun mit bis zu 30 000 Unternehmenspleiten und damit zur Rückkehr auf das Vorkrisenniveau. Im Krisenjahr 2009 hatten nach früheren Angaben mehr als 33 700 Betriebe Insolvenz angemeldet.

RTL Group geht erstmals in Asien auf Sendung

Luxemburg/Mumbai (dpa) - Europas größter Fernsehunterhalter RTL Group geht bald erstmals in Asien auf Sendung. In Indien betreibt das Unternehmen demnächst über ein Joint Venture zwei englischsprachige Bezahlsender. Der Vertrag sei unterschrieben, teilte ein Sprecher der Bertelsmann-Tochter aus Luxemburg am Montag mit. Partner in Indien ist das Reliance Broadcast Network Limited. Laut RTL geht es einerseits um einen Kanal mit internationalen Realitysendungen, die überwiegend von der RTL-Produktionsfirma FremantleMedia („Deutschland sucht den Superstar“) stammen sollen. Dazu komme ein Kanal mit Actionformaten, der sich vornehmlich an Männer richte. Beide Sender sollen in erster Linie die englischsprachige Bevölkerung in den großen Metropolen Indiens ansprechen. Die beiden Pay-TV-Kanäle sollen noch in diesem Jahr auf Sendung gehen.

Dax mit neuem Erholungsversuch - Atompläne belasten Versorger

Frankfurt/Main (dpa) - Trotz deutlicher Verluste bei den Versorgern hat der deutsche Aktienmarkt am Montag einen neuen Erholungsversuch unternommen. Der Leitindex Dax gewann bis zum Nachmittag 0,37 Prozent auf 7190 Punkte, nachdem er in der Vorwoche um 1,42 Prozent abgerutscht war. Der MDax mittelgroßer Werte verbesserte sich um 0,49 Prozent auf 10 747 Punkte und der TecDax kletterte dank hoher Gewinne bei erneuerbaren Energien um 1,71 Prozent auf 912 Punkte. Am Rentenmarkt stieg die durchschnittliche Rendite börsennotierter Bundeswertpapiere auf 2,74 (Freitag: 2,73) Prozent. Der Euro legte weiter zu. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,4272 (Freitag: 1,4265) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7007 (0,7010) Euro.

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