dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

Metallarbeitgeber legen Angebot vor - 3 Prozent mehr Geld

Köln (dpa) - Bei den Tarifverhandlungen für die Metall- und Elektroindustrie haben die Arbeitgeber die Karten auf den Tisch gelegt: Sie bieten eine Erhöhung des Entgelts um 3 Prozent an. Die IG Metall fordert für die rund 3,6 Millionen Beschäftigten der Branche 6,5 Prozent mehr Geld sowie eine stärkere Mitbestimmung bei der Zeitarbeit und eine unbefristete Übernahme von Ausgebildeten. Eine stärkere Mitbestimmung bei der Zeitarbeit lehnte der Verhandlungsführer von NRW Metall, Horst-Werner Maier-Hunke, am Mittwoch ab. Bei der Übernahme von Ausgebildeten wollen die Arbeitgeber an der bisherigen Regelung festhalten, die zunächst eine Übernahmepflicht von 12 Monaten vorsieht.

Regierung: Direkte EFSF-Hilfen für Banken kein Thema

Berlin (dpa) - Die Bundesregierung hat Spekulationen zurückgewiesen, dass die Euro-Länder über direkte Finanzspitzen für marode Banken aus dem Rettungsfonds EFSF nachdenken. „Es gibt diese Diskussion nicht“, sagte der Sprecher des Bundesfinanzministeriums, Martin Kotthaus, am Mittwoch in Berlin. Unmittelbare Hilfen für angeschlagene Banken seien nach den Regeln des EFSF nicht möglich. Das gelte auch für den dauerhaften Rettungsfonds ESM, der zum 1. Juli startet. Am Finanzmarkt wird befürchtet, dass Spanien Hilfen brauchen könnte, um seine Banken zu stützen. Der Internationale Währungsfonds (IWF) sieht den spanischen Bankensektor mit großer Sorge. Die Bundesregierung betonte, die Spanier hätten sehr gute Maßnahmen ergriffen und seien sehr engagiert dabei, ihre Probleme zu lösen.

Italien steckt noch tiefer in der Rezession

Rom (dpa) - Die Wirtschaft des kriselnden Eurolandes Italien rutscht noch tiefer in die Rezession. Die Regierung senkte ihre Konjunkturprognose für das laufende Jahr drastisch. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) werde 2012 voraussichtlich um 1,2 Prozent schrumpfen, hieß es in einer am Mittwoch veröffentlichten Mitteilung aus Rom. Bisher war die Regierung von einem Schrumpfen der Wirtschaft um 0,5 Prozent ausgegangen. Im kommenden Jahr rechnet die Regierung aber wieder mit einem BIP-Wachstum von 0,5 Prozent. Zudem gestaltet sich der Kampf gegen die hohe Verschuldung des Landes schwieriger als bisher erwartet. Laut der jüngsten Prognose wird 2013 ein Haushaltsdefizit von 0,5 Prozent erwartet. Zuvor hatte die Regierung für das kommende Jahr ein Defizit-Ziel von 0,1 Prozent anvisiert.

Staatsbank könnte sich am Netzausbau beteiligen

Berlin (dpa) - Die Bundesregierung erwägt eine indirekte Staatsbeteiligung am Netzausbau, um Offshore-Windparks in der Nordsee schneller an das Netz anschließen zu können. Dies könnte über die staatliche KfW-Bank geschehen, wie die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ berichtete. Eine Sprecherin des Ministeriums sagte am Mittwoch, ob und wie sich die KfW-Bank beteilige, werde derzeit geprüft. Der für den Anschluss verantwortliche Netzbetreiber Tennet hatte ein Konsortium vorgeschlagen, da die Investitionen in Milliardenhöhe das niederländische Unternehmen allein überforderten. Dabei gehe es nicht um Kreditgeber, sondern um Investoren mit Eigenkapital. „Eine Beteiligung an Tennet selbst kommt aber nicht in Betracht“, betonte die Ministeriumssprecherin.

Heizölrechnung trotz milden Winters kräftig gestiegen

Heidelberg (dpa) - Die Verbraucher in Deutschland haben trotz des milden Winters 2011/2012 deutlich mehr für Heizkosten ausgeben müssen als in den Jahren zuvor. Die Heizölrechnung erhöhte sich im Vergleich zum vorangegangenen Winter um 9 Prozent, gegenüber 2009/2010 stiegen die Kosten sogar um 40 Prozent, obwohl der Verbrauch sank, wie das Verbraucherportal Verivox am Mittwoch mitteilte. Auch der nächste Winter werde voraussichtlich nicht günstiger werden. Da auch beim Gas ein weiterer Preisanstieg zu erwarten sei, empfiehlt das Heidelberger Verbraucherportal, frühzeitig Festpreise zu vereinbaren.

Verbraucherschützer fordern mehr staatliche Siegel für Lebensmittel

Berlin (dpa) - Irreführende Verpackungen, unklare Regeln und ein Wirrwarr an Siegeln und Gütezeichen: Die Werbeversprechen von Lebensmittelherstellern halten der Überprüfung nach Angaben von Verbraucherschützern oft nicht stand. „Im Lebensmittelmarkt läuft etwas grundlegend schief. Zwischen Werbe- und Produktrealität klafft oft eine große Lücke“, sagte der Vorstand des Bundesverbands der Verbraucherzentralen, Gerd Billen, am Mittwoch in Berlin. Billen forderte deshalb strengere Regeln und mehr staatliche Siegel für Lebensmittel. „Es reicht nicht aus, auf Freiwilligkeit zu setzen.“

Dax weitet Verluste aus - Unsicherheit um Spanien

Frankfurt/Main (dpa) - Die wichtigsten deutschen Aktienindizes haben am Mittwoch ihre Verluste bis zum Nachmittag ausgeweitet. Nach der Vortagesrally habe sich die Stimmung am Markt angesichts der europäischen Schuldenkrise wieder eingetrübt, sagten Marktbeobachter. Der Dax stand zuletzt mit 0,88 Prozent im Minus bei 6741 Punkten. Für den MDax ging es um 0,84 Prozent nach unten auf 10 657 Punkte, und der TecDax fiel um 0,73 Prozent auf 780 Punkte. Der Kurs des Euro sank. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3093 (Dienstag: 1,3132) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7638 (0,7615) Euro.

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