dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

Hauptstadtflughafen soll erst im März 2013 öffnen

Schönefeld (dpa) - Der Hauptstadtflughafen wird erst im kommenden Jahr seinen Betrieb aufnehmen. Als neuer Eröffnungstermin wurde der 17. März 2013 festgelegt. Das habe der Aufsichtsrat der Betreibergesellschaft nach langen Beratungen beschlossen, sagte der Vorsitzende des Kontrollgremiums, Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD), am Donnerstag in Schönefeld. Der größter Kunde des Flughafens, die Fluggesellschaft Air Berlin, kritisierte die Entscheidung scharf. Als Konsequenz aus der kurzfristigen Absage der für Anfang Juni geplanten Eröffnung muss der Flughafen-Chefplaner Manfred Körtgen zum 1. Juni seinen Hut nehmen.

Opel-Stammwerk Rüsselsheim verliert Astra-Produktion

Rüsselsheim/Frankfurt (dpa) - Schwerer Schlag für das Opel-Stammwerk Rüsselsheim: Der zum Sparen gezwungene Autobauer verlagert die Produktion seines Erfolgsmodells Astra komplett ins günstigere Ausland. Ab 2015 wird der Astra nur noch im britischen Ellesmere Port und im polnischen Gliwice (Gleiwitz) vom Band rollen, wie Opel am Donnerstag mitteilte. Ziel bleibe aber, auch Rüsselsheim als modernstes Werk von Opel/Vauxhall in Europa voll auszulasten. Wie das konkret gehen erreicht werden kann, soll in Gesprächen zwischen Management und Betriebsrat geklärt werden. Opel-Chef Karl-Friedrich Stracke versicherte: „Ein wettbewerbsfähiges Werk Rüsselsheim spielt eine wichtige Rolle in unserer Wachstumsstrategie.“

Wall Street wartet auf Facebook: Hoffen und Bangen zugleich

New York (dpa) - Der Countdown für den Börsengang von Facebook läuft. An diesem Freitag dürften die Aktien des weltgrößten Online-Netzwerks erstmals an der US-Technologiebörse Nasdaq gehandelt werden. Seit Monaten fiebern die Investoren diesem Moment entgegen. Es ist der größte Internet-Börsengang aller Zeiten und auch branchenübergreifend kommt Facebook unter die Top Ten. Die Einnahmen liegen nach letzten Stand bei bis zu 16 Milliarden Dollar. Zusammen mit den Aktien, die bei den Alteigentümern wie Gründer Mark Zuckerberg verbleiben, könnte das junge Internetunternehmen auf einen Wert von 104 Milliarden Dollar kommen oder umgerechnet 79 Milliarden Euro. Das ist mehr als deutsche Großkonzerne wie Siemens oder VW auf die Waage bringen.

Spanien: Zinsdruck steigt weiter - Moody's hat Banken im Visier

Madrid/Frankfurt (dpa) - Die Luft wird dünner: Das große Euro-Sorgenkind Spanien muss immer mehr Zinsen bieten, um neue Anleihen am Markt unterzubringen. Zudem soll die Ratingagentur Moody's Presseberichten zufolge einen Rundumschlag gegen den Bankensektor der viertgrößten Volkswirtschaft im Euroraum vorbereiten. Spanien hat sich erst einmal frische Milliarden am Anleihemarkt besorgt. Durch die Auktion von drei Papieren, die 2015 und 2016 fällig werden, flossen 2,49 Milliarden Euro in die Staatskasse, wie die spanische Schuldenagentur am Donnerstag mitteilte. Das Maximalziel von 2,5 Milliarden Euro wurde damit beinahe erreicht. Die Nachfrage nach den neuen Papieren war sehr hoch, doch die Zinsen, die Madrid bieten muss, ziehen immer weiter an.

Zähes Ringen um Lösung des Metall-Tarifkonflikts - Streik droht

Sindelfingen (dpa) - Im Metall-Tarifkonflikt wollen Arbeitgeber und Gewerkschaft am Freitag um eine Lösung ringen und so den ersten großen Streik in Deutschlands Schlüsselindustrie seit zehn Jahren in letzter Minute abwenden. Die Zeit wird langsam knapp: Sollte es bei den Verhandlungen im möglichen Pilotbezirk Baden-Württemberg zu keiner Einigung kommen, will die IG Metall das Scheitern der Gespräche erklären. „Wir sind noch immer in einer Phase, an deren Ende womöglich doch noch über eine Urabstimmung und unbefristeten Arbeitskampf entschieden werden muss“, sagte Baden-Württembergs IG-Metall-Bezirksleiter Jörg Hofmann.

Japans Wirtschaft überraschend stark gewachsen - Risiken bleiben

Tokio (dpa) - Die japanische Wirtschaft erholt sich schneller von den Folgen der Naturkatastrophe vor gut einem Jahr als erwartet. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg im ersten Quartal des laufenden Kalenderjahres überraschend deutlich um eine hochgerechnete Jahresrate von real 4,1 Prozent, wie die Regierung am Donnerstag in Tokio auf vorläufiger Basis bekanntgab. Zur Erholung trug die zunehmende Binnennachfrage dank hoher Investitionen des Staates in den Wiederaufbau der Katastrophengebiete bei. Damit übertrifft die drittgrößte Wirtschaftsnation die Wachstumsraten anderer großer Industriestaaten wie den USA, deren Wirtschaftsleistung im ersten Quartal weniger stark zulegte als im Vorquartal.

JPMorgan gerät tiefer in den Schlamassel

New York (dpa) - Für die US-Großbank JPMorgan Chase kommt es knüppeldick. Nach Informationen der „New York Times“ sind die Verluste aus den fehlgeschlagenen Finanzwetten von ursprünglich 2 Milliarden binnen einer Woche auf mindestens 3 Milliarden Dollar angeschwollen. Hedgefonds und Spekulanten hätten die Notlage der Bank ausgenutzt, hieß es am Donnerstag unter Berufung auf eingeweihte Personen. Die Bank selbst äußerte sich nicht dazu.

Dax setzt Talfahrt fort

Frankfurt/Main (dpa) - Sorgen um Griechenlands Verbleib in der Eurozone, Gerüchte über eine Ratingabstufung spanischer Banken sowie enttäuschende Konjunkturdaten aus den USA haben dem Dax am Donnerstag zugesetzt. Der deutsche Leitindex beschleunigte im relativ umsatzarmen Feiertagshandel seine am Montag begonnene Talfahrt und fiel kurzzeitig bis auf 6301 Punkte. Zuletzt stand er dann mit 0,65 Prozent im Minus bei 6343 Punkten. Der MDax verlor 0,67 Prozent auf 10 2621 Punkte. Der TecDax sank um 0,05 Prozent auf 760 Punkte. Der Kurs des Euro gab nach. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,2682 (Mittwoch: 1,2738) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7895 (0,7851) Euro.

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