dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

Autos aus Bochumer Opel-Werk bis 2016 - 700 Jobs fallen weg

Rüsselsheim/Bochum (dpa) - Opel baut bis mindestens 2016 weiter Autos im Werk Bochum. Auch danach bleibe dort mindestens eine vierstellige Zahl von Industriearbeitsplätzen erhalten, teilte die IG Metall am Donnerstag in Rüsselsheim mit. 700 Jobs fallen hingegen weg. Das Werk soll in einen Komponenten- und Logistikstandort umgebaut werden. Zudem hätten sich Gewerkschaft und Unternehmen geeinigt, dass der Kündigungsschutz bestehen bleibe. Im Gegenzug verzichten die Beschäftigten auf die Auszahlung der Tariferhöhungen bis 2015 so lange, bis die jeweils nächste Tariferhöhung in Kraft tritt, wie der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Wolfgang Schäfer-Klug mitteilte.

EU deckelt erstmals Banker-Boni - Protest aus London

Brüssel (dpa) - Überhöhte Bonuszahlungen an Spitzenbankiers gehören in der EU bald der Vergangenheit an. Die 27 EU-Staaten preschen damit auf internationaler Ebene voran. Vertreter des Europaparlaments und der irischen EU-Ratspräsidentschaft einigten sich in der Nacht zum Donnerstag nach über achtstündigen Verhandlungen in Brüssel auf den Kompromiss zur Deckelung der Zusatzgehälter in der Bankenbranche. Protest kommt aus Europas größtem Finanzzentrum London. „Zum ersten Mal werden in der EU und weltweit Bonuszahlungen gedeckelt“, resümierte der Verhandlungsführer des Parlaments, Othmar Karas. Die Vorschriften gelten nach seinen Angaben für Banken mit Sitz in der EU weltweit sowie für Filialen ausländischer Geldhäuser innerhalb der EU.

Schwache Wirtschaft lässt Arbeitsmarkt im Februar kalt

Nürnberg (dpa) - Die schwache wirtschaftliche Entwicklung der vergangenen Monate hat den deutschen Arbeitsmarkt im Spätwinter weitgehend kalt gelassen. Mit einem Anstieg um 18 000 auf 3 156 000 sei die Februar-Arbeitslosigkeit in diesem Jahr nur halb so stark angestiegen wie im Schnitt der vergangenen drei Jahre, berichtete die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Donnerstag in Nürnberg. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es allerdings 46 000 Erwerbslose mehr. Die Arbeitslosenquote blieb trotzdem - auch im Vergleich zum Januar - bei 7,4 Prozent. Die Nachfrage nach Kurzarbeit hat sich leicht abgeschwächt.

Inflation auf niedrigstem Stand seit Dezember 2010

Wiesbaden (dpa) - Die Inflation in Deutschland ist weiter auf dem Rückzug. Die Jahressteuerung ging von 1,7 Prozent im Januar auf 1,5 Prozent im Februar zurück, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden nach vorläufigen Schätzungen mitteilte. Ein geringerer Preisauftrieb wurde zuletzt im Dezember 2010 gemessen. Im Vergleich zum Januar stiegen die Verbraucherpreise allerdings um 0,6 Prozent. Vor allem ein kräftiger Aufschlag bei Pauschalreisen (plus 11 Prozent) trieb die Lebenshaltungskosten binnen Monatsfrist in die Höhe. Tiefer in die Tasche greifen mussten die Verbraucher im Vergleich zum Vorjahr den Angaben zufolge vor allem für Energie und Nahrungsmittel.

Inlandsgeschäft schwächelt: Maschinenbau startet verhalten ins Jahr

Frankfurt/Main (dpa) - Ein kräftiger Rückgang der Bestellungen aus dem Inland hat den deutschen Maschinenbauern einen verhaltenen Start ins Jahr beschert. Im Januar lag der Auftragseingang im Maschinen- und Anlagenbau real um zwei Prozent unter dem Ergebnis des Vorjahres, wie der Branchenverband VDMA am Donnerstag in Frankfurt mitteilte. Das Inlandsgeschäft sank um sieben Prozent, die Auslandsorders stiegen leicht um ein Prozent gegenüber dem Vorjahr. Im von kurzfristigen Schwankungen weniger beeinflussten Dreimonatsvergleich ergibt sich vom November 2012 bis Januar 2013 eine Stagnation im Vorjahresvergleich.

EU-Gericht: Bahn-Holding darf Schienennetz behalten

Luxemburg/Berlin (dpa) - Die Deutsche Bahn darf nach einem Gerichtsurteil das Schienennetz in Deutschland behalten. Der Europäische Gerichtshof (EuGH) wies am Donnerstag in Luxemburg eine Klage der EU-Kommission ab. Die Kommission sah in der Tatsache, dass die DB Netz AG als Eigner der Infrastruktur Teil der Bahn-Holding ist, einen Verstoß gegen die Bahn-Richtlinie der EU. Diese schreibt die Trennung des Bahnbetriebs vom Schienennetz vor. Die höchsten EU-Richter urteilten aber, die deutsche Unternehmenskonstruktion entspreche den EU-Vorschriften. Die Bahn und das Bundesverkehrsministerium begrüßten das Urteil.

Telekom sieht sich trotz Milliardenverlusten auf Kurs

Bonn (dpa) - Milliardenschwere Abschreibungen in den USA haben der Deutschen Telekom im vergangenen Jahr einen der höchsten Verluste in der Firmengeschichte beschert. Bei seiner letzten Bilanzvorlage am Donnerstag in Bonn zeigte sich Vorstandschef René Obermann trotz eines Fehlbetrages von 5,3 Milliarden Euro zuversichtlich: 2012 sei zwar ein knallhartes Jahr gewesen, aber die Telekom habe ihre Finanzziele erreicht, sei im operativen Geschäft stabil und habe für die nächsten Jahre eine klare Strategie. Der ausgewiesene Verlust sei ein buchhalterischer Effekt. „Wir haben mehr Geld in der Kasse als in den Büchern steht“, betonte Obermann.

Neuer Hochtief-Chef stutzt Europageschäft - Beschäftigte in Sorge

Düsseldorf/Essen (dpa) - Der größte deutsche Baukonzern Hochtief will sich von großen Teilen seines zuletzt wenig rentablen Europageschäfts trennen. Gut drei Monate nach seinem Amtsantritt kündigte der spanische Hochtief-Chef Marcelino Fernandez Verdes am Donnerstag den Verkauf der kompletten Servicesparte in Europa an. Derzeit zählt Hochtief in dem Bereich 5679 Mitarbeiter, davon einen Großteil in Deutschland. Von weltweit rund 80 000 Hochtief-Mitarbeitern sind derzeit nur noch etwa 10 000 im Inland beschäftigt.

Deutsche Aktien setzen Erholungskurs fort

Frankfurt/Main (dpa) - Der deutsche Aktienmarkt hat am Donnerstag die Sorgen um die politische Zukunft in Italien weiter abgeschüttelt. Der Dax rückte gegen Nachmittag um 0,57 Prozent auf 7720 Punkte vor und knüpfte so an seine Kursgewinne vom Vortag an. Mit der Rückkehr über 7700 Punkte näherte sich der Leitindex wieder seinem Stand vor dem Kursrutsch am Dienstag. Der MDax stieg zuletzt um 1,03 Prozent auf 13 276 Punkte. Der TecDax legte 0,80 Prozent auf 915 Punkte zu. Der Kurs des Euro stieg: Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3129 (Mittwoch: 1,3097) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7617 (0,7635) Euro.

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