dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

BMW und Volkswagen stellen Weichen für Zukunft im Vorstand

München/Wolfsburg (dpa) - Als erster deutscher Autokonzern hat BMW den nahenden Generationswechsel an der Unternehmensspitze eingeleitet. Bei den Münchnern rückt der bisherige Produktionschef Harald Krüger (49) im Mai kommenden Jahres an die Spitze der Konzernführung und löst dort BMW-Boss Norbert Reithofer ab, der Aufsichtsratschef wird. Ein weiterer BMW-Manager wechselt zur Konkurrenz nach Wolfsburg: Europas größter Autobauer Volkswagen holt Herbert Diess, den bisherigen BMW-Entwicklungsvorstand. Der 56-Jährige soll im VW-Konzernvorstand von Oktober 2015 an Chef der zuletzt renditeschwachen Kernmarke VW-Pkw werden.

Ex-Daimler-Manager Arendt soll Flughafen-Aufsichtsrat werden

Potsdam (dpa) - Der ehemalige Daimler-Manager Axel Arendt soll für Brandenburg in den Aufsichtsrat für den neuen Hauptstadtflughafen BER einziehen. Das gab Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) am Dienstag in Potsdam bekannt. Ob Arendt auch den Vorsitz des Kontrollgremiums übernehme, ließ Woidke offen. Nach Angaben von Flughafenkoordinator Rainer Bretschneider steht für die Aufsichtsratssitzung an diesem Freitag keine Wahl auf der Tagesordnung.

Deutsche Exporte erneut mit Rekord

Wiesbaden (dpa) - Der deutsche Export hat im Oktober einen weiteren Rekord aufgestellt. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts vom Dienstag lagen die Ausfuhren bei 103,9 Milliarden Euro und damit über dem bisherigen Ausfuhrrekord vom September mit 102,5 Milliarden. Kalender- und saisonbereinigt sanken die Ausfuhren im Vergleich zum Vormonat allerdings um 0,5 Prozent. Volkswirte hatten aber mit einem stärkeren Rückgang um 1,7 Prozent gerechnet. Die Einfuhren gingen um 3,1 Prozent zurück. Verglichen mit einem Jahr zuvor wuchsen die Exporte um 4,9 Prozent, die Einfuhren legten um 0,9 Prozent zu.

Amazon-Deutschlandchef lehnt trotz Streiks Verhandlungen mit Verdi ab

Berlin (dpa) - Trotz neuer Streiks der Belegschaft lehnt der Versandhändler Amazon Tarifverhandlungen mit der Gewerkschaft Verdi weiterhin ab. Es sei nicht daran zu denken, dass er verhandeln werde, sagte Amazon-Deutschlandchef Ralf Kleber der „Bild“-Zeitung (Dienstag). „Unsere Mitarbeiter würden sich mit einem Tarifvertrag gar nicht besser stellen.“ Kleber versprach, dass trotz der Streiks die bestellte Ware bis Weihnachten zugestellt werde. In dem Dauer-Tarifkonflikt hatten am Montag rund 500 Mitarbeiter in Bad Hersfeld gestreikt, am Nachmittag legten etwa 200 Beschäftigte in Leipzig die Arbeit für mehrere Stunden nieder. Beobachter rechnen bis Weihnachten mit weiteren Streikwellen der Gewerkschaft.

Karstadt-Tarifverhandlungen in der vierten Runde fortgesetzt

Ratingen (dpa) - Die Tarifverhandlungen für die rund 17 000 Karstadt-Beschäftigten sind in Ratingen in der vierten Runde fortgesetzt worden. Nachdem bei den bisherigen Treffen die Analyse der Situation des angeschlagenen Warenhauskonzerns im Mittelpunkt stand, sollten am Dienstag die konkreten Verhandlungen beginnen. Verdi-Verhandlungsführer Arno Peukes hatte zuvor harte Verhandlungen angekündigt. „Die Arbeitgeberseite hat Maximalforderungen auf den Tisch gelegt, die nicht akzeptabel sind“, sagte er. Beobachter gehen davon aus, dass die Verhandlungen bis in die Abendstunden hinein dauern könnten.

EU treibt ihr Wachstumsprogramm voran

Brüssel (dpa) - Die Europäische Union treibt ihr angekündigtes Wachstumsprogramm gegen die hartnäckige Wirtschaftsflaute und die hohe Arbeitslosigkeit voran. Experten präsentierten den EU-Finanzministern am Dienstag in Brüssel eine Sammlung von Projekten, die bis 2017 Investitionen von bis zu 500 Milliarden Euro auslösen könnten. Was tatsächlich vom geplanten EU-Wachstumsfonds gefördert wird, soll aber frühestens Mitte 2015 feststehen. EU-Finanzkommissar Pierre Moscovici betonte, es gehe nicht darum, bereits existierende Projekte zu finanzieren. „Das ist ein Plan für neue Investitionen, die hinzu kommen, die zusätzliches Wachstum bringen“, sagte Moscovici. Damit dürften auch etliche der von Deutschland vorgeschlagenen 58 Vorhaben im Wert von 89 Milliarden Euro für die neue Förderung nicht infrage kommen.

USA verklagen Deutsche Bank wegen Steuerbetrugs - Bank wehrt sich

New York/Frankfurt/Main (dpa) - Die Deutsche Bank hat einen neuen Rechtsstreit am Hals: Die USA verklagen das Institut wegen des Verdachts auf Steuerhinterziehung in dreistelliger Millionenhöhe. Die Bank habe in betrügerischer Absicht versucht, Geld durch ein Geflecht von Luftbuchungen und Scheinfirmen am US-Fiskus vorbeizuschleusen, erklärte Bundesanwalt Preet Bharara am Montag (Ortszeit): „Das war nicht mehr als ein Hütchenspiel.“ Der gefürchtete New Yorker Staatsanwalt fordert 190 Millionen Dollar (154 Mio Euro) Entschädigung von der Deutschen Bank und ihren mutmaßlichen Verbündeten. Die Deutsche Bank erklärte am Dienstag in Frankfurt, sie werde sich „energisch gegen die Vorwürfe zur Wehr setzen“. Der Streit um die 14 Jahre zurückliegenden Geschäfte sei bereits 2009 mit der US-Steuerbehörde beigelegt worden. 2009 hatte die Deutsche Bank in dem Fall sechs Millionen Euro gezahlt.

Zinsängste drücken Dax deutlich unter 10 000 Punkte

Frankfurt/Main (dpa) - Der Dax verabschiedet sich immer weiter von seinem Rekordhoch. Am Dienstag fiel das Börsenbarometer wegen Sorgen um eine rasche Zinswende in den USA sowie unter dem Eindruck des Markteinbruchs in China unter die psychologisch wichtige 10 000-Punkte-Marke. Bis zum Nachmittag weitete der deutsche Leitindex seine Verluste auf 1,49 Prozent bei 9865,41 Punkten aus. Der MDax fiel um 0,86 Prozent auf 16 940,96 Punkte, der Technologiewerte-Index TecDax büßte 2,13 Prozent auf 1352,03 Punkte ein. Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 0,63 Prozent am Vortag auf 0,60 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,07 Prozent auf 138,49 Punkte. Der Euro legte zu und notierte zuletzt bei 1,2381 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,2369 (Montag: 1,2258) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8085 (0,8158) Euro.

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