dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

Siemens-Aktionäre verlieren Geduld - Gewinneinbruch zum Jahresstart

München (dpa) - Siemens-Chef Joe Kaeser ist viele Probleme auch zum Start ins neue Geschäftsjahr noch nicht los. Auf der Hauptversammlung des Elektroriesen in München musste der Vorstandsvorsitzende den rund 7700 anwesenden Aktionären am Dienstag über anhaltende Schwierigkeiten im Energiegeschäft und einen Gewinneinbruch im ersten Quartal berichten. Auch in der Medizintechnik lief es nicht rund. Neue Führungsmannschaften sollen jetzt das Ruder herumreißen. Aber auch die Milliarden-Übernahme des US-Industriezulieferers Dresser-Rand gilt wegen des Ölpreisverfalls derzeit nicht gerade als Glücksgriff. Von den Aktionären musste sich Kaeser deshalb deutliche Kritik gefallen lassen.

Gebühren für Fehlbuchungen: BGH kippt Bankklausel

Karlsruhe (dpa) - Banken dürfen ihre Kunden für falsch ausgeführte Zahlungsaufträge nicht zur Kasse bitten. Das hat der Bundesgerichtshof (BGH) am Dienstag entschieden. Die Richter kippten eine Klausel in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) einer Raiffeisenbank aus Bayern, weil sie ihnen zu pauschal formuliert war. Die Klausel sah einen Pauschalpreis von 0,35 Euro „pro Buchungsposten“ vor. Der BGH sah darin eine „unangemessene Benachteiligung“ der Kunden und erklärte die gesamte Regelung für unwirksam. Die Deutsche Kreditwirtschaft kündigte an, das Urteil im Rahmen der Preisgestaltung von Kontoführungsentgelten berücksichtigen zu wollen. Eine abschließende Bewertung könne es erst nach Auswertung der Urteilsgründe geben.

Gewerkschaft EVG droht der Bahn mit Ultimatum und Warnstreiks

Fulda (dpa) - Im Tarifkonflikt mit der Deutschen Bahn droht die Gewerkschaft EVG dem Konzern mit einem Ultimatum und Warnstreiks. Die Bahn solle bis Freitag um 16.00 Uhr zu den Forderungen der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft Stellung nehmen. „Lehnt der Arbeitgeber ab, werden wir zum Warnstreik aufrufen. Verhandelt wird in dieser Frage jetzt nicht mehr“, sagte EVG-Verhandlungsführerin Regina Rusch-Ziemba am Dienstag bei einem Gewerkschaftstreffen der großen Tarifkommission in Fulda. Die EVG fordert, an ihre Mitglieder für jeden Monat seit Auslaufen der Tarifverträge eine Abschlagszahlung in Höhe von 100 Euro zu zahlen. „Das ist eine ganz einfache Rechnung, die jeder nachvollziehen kann und die alle gleich behandelt. Genau das ist unser Ziel“, erklärte Rusch-Ziemba.

Eurogruppenchef Dijsselbloem trifft Tsipras in Athen

Brüssel (dpa) - Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem will an diesem Freitag mit dem neuen griechischen Premier Alexis Tsipras in Athen zusammenkommen. Das sagte Dijsselbloems Sprecherin am Dienstag in Brüssel. Der Niederländer wolle auch seinen neuen griechischen Amtskollegen treffen. Für den Posten des Finanzministers ist nach Informationen aus Athen Giannis Varoufakis vorgesehen. Die Euro-Partner wollen laut Diplomaten schnell Klarheit über die Absichten der Tsipras-Regierung haben, denn das griechische Rettungsprogramm läuft auf der europäischen Seite Ende Februar aus.

Finanzmärkte reagieren gelassen auf Machtwechsel in Griechenland

Frankfurt/Main (dpa) - Anleger in Europa haben gelassen auf den Machtwechsel in Griechenland reagiert - trotz ungewisser Folgen für die wirtschaftliche und politische Entwicklung. Zwar legte der deutsche Aktienmarkt nach seinem tagelangen Rekordlauf am Dienstag den Rückwärtsgang ein. Gebremst wurde der Dax aber vor allem von mauen Geschäftszahlen von Siemens und skeptischen Analystenstimmen zu Autowerten. Am Aktienmarkt in Athen ging es jedoch deutlich abwärts. Zwei Tage nach seinem Wahlsieg ernannte der neue griechische Regierungschef Alexis Tsipras am Dienstag sein Kabinett. Er gab mit den Ökonomen Giannis Dragasakis (66) und Giannis Varoufakis (53) zwei scharfen Kritikern der bisherigen Sparpolitik die Zuständigkeit für Finanzen.

SMA Solar baut weitere 1000 Stellen ab - Verlust erwartet

Niestetal (dpa) - Der Solarzulieferer SMA baut angesichts erneut schrumpfender Umsätze und eines starken Preisdrucks weitere 1000 Stellen ab. Insgesamt will das im TecDax notierte Unternehmen mit Sitz in Niestetal bei Kassel von seinen 4667 Stellen bis zum 30. Juni dieses Jahres 1600 streichen. Darin enthalten ist der bereits bekanntgegebene Wegfall von 600 Arbeitsplätzen. Betriebsbedingte Kündigungen können nicht ausgeschlossen werden, wie aus einer am Montagabend veröffentlichten Mitteilung hervorgeht. 1300 Stellen treffen Deutschland und da vor allem die Standorte in Nordhessen, 300 Jobs sollen im Ausland abgebaut werden. „Nur so können wir bei geringeren Umsätzen die Gewinnschwelle erreichen“, sagte SMA-Vorstandssprecher Pierre-Pascal Urbon.

Spielehersteller Ravensburger setzt auf Elektronik und das Ausland

Nürnberg (dpa) - Der Spielehersteller Ravensburger setzt vermehrt auf elektronisch aufgepeppte Spiele und legt den Fokus aufs Ausland. Unter den diesjährigen Neuheiten befinden sich zahlreiche sogenannte Hybrid-Spiele. Das sind klassische, anfassbare Produkte mit elektronischen Funktionen wie zum Beispiel sprechenden Figuren, die den Spielverlauf vorgeben. „Mit den Hybrid-Produkten machen wir in Deutschland schon 30 Prozent des Umsatzes“, berichtete Vorstandsmitglied Clemens Maier am Montagabend in Nürnberg. „Den Bereich bauen wir aus.“ Das Konzept aus zugkräftigen Neuentwicklungen und gesteigertem Wachstum im Ausland hatte bereits im vergangenen Jahr funktioniert.

Dax geht nach Rekordlauf die Puste aus

Frankfurt/Main (dpa) - Der deutsche Aktienmarkt hat nach seinem tagelangen Rekordlauf am Dienstag den Rückwärtsgang eingelegt. Der Dax wurde von mauen Geschäftszahlen von Siemens und skeptischen Analystenstimmen zu Autowerten gebremst. Der deutsche Leitindex verzeichnete am Nachmittag ein Minus von 1,30 Prozent auf 10 658,36 Punkte. Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere auf 0,33 (Vortag: 0,30) Prozent. Der Euro zog an: Die EZB setzte den Referenzkurs auf 1,1306 (1,1244) US-Dollar fest.

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