dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

Deutsche Wirtschaft im Aufwind - Dämpfer für den Euroraum

Wiesbaden/Luxemburg (dpa) - Boomende Exporte und konsumfreudige Verbraucher treiben die deutsche Wirtschaft an - der Euroraum insgesamt musste dagegen im Frühjahr einen kleinen Dämpfer verkraften. Euroschwäche und niedriger Ölpreis ließen bessere Konjunkturdaten erwarten. Volkswirte sehen jedoch gute Wachstumsaussichten sowohl für Deutschland als auch für die Eurozone - wenn auch mit zunehmenden Risiken. In Deutschland stieg das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) zum Vorquartal um 0,4 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. Damit kommt Europas größte Volkswirtschaft nach einem Dämpfer zu Jahresbeginn besser in Fahrt.

Dax-Konzerne mit Rekordquartal: Umsatz-Turbo schwacher Euro

Frankfurt/Main (dpa) - Deutschlands 30 Top-Konzerne haben beflügelt vom schwachen Euro ein Rekordquartal hingelegt: Der Umsatz der Dax-Unternehmen stieg von April bis Juni zusammengerechnet um elf Prozent auf 335 Milliarden Euro - ein Bestwert in einem zweiten Quartal, wie aus einer Analyse des Beratungsunternehmens EY hervorgeht. Der operative Gewinn (Ebit) legte um zehn Prozent auf den Rekord von 32 Milliarden Euro zu. Das starke Wachstum sei zu einem erheblichen Teil auf positive Währungseffekte zurückzuführen, sagte EY-Partner Thomas Harms. „Der schwache Euro treibt die Umsatzentwicklung an und rettet so den deutschen Top-Konzernen die Bilanzen“.

Audi in China auf Talfahrt

Ingolstadt (dpa) - Audi hat auf seinem wichtigsten Absatzmarkt China im Juli deutlich weniger Autos verkauft als ein Jahr zuvor. Der Absatz fiel um 12,5 Prozent auf rund 42 300 Autos, wie die VW-Tochter am Freitag in Ingolstadt mitteilte. Weltweit stieg der Verkauf im Juli zwar noch leicht um 1,4 Prozent auf 146 100 Fahrzeuge - aber damit blieb Audi klar hinter seinen Konkurrenten BMW und Daimler zurück. Vertriebsvorstand Luca de Meo sprach mit Blick auf bevorstehende Modellwechsel von einer Übergangsphase. Besonders heikel ist für Audi die Entwicklung in China, wo das Unternehmen bislang jedes dritte seiner Autos verkauft.

Vorstandschef bei PNE Wind scheidet zum 30. September aus

Cuxhaven (dpa) - Nach wochenlangem Machtkampf ist der Personalstreit beim Windpark-Entwickler PNE Wind entschieden. Vorstandschef Martin Billhardt werde einvernehmlich zum 30. September ausscheiden, teilte das Unternehmen am Freitag nach einer Aufsichtsratssitzung in Cuxhaven mit. Gleichzeitig werde das Kontrollgremium neu besetzt. Darauf habe man sich im Interesse des Unternehmens verständigt. Zur „Befriedung der aktuellen Konfliktlage“ sei ein personeller Neuanfang sowohl im Aufsichtsrat als auch im Vorstandsvorsitz geboten gewesen, hieß es in einer Ad-hoc-Mitteilung. Die neuen Aufsichtsratsmitglieder sollen voraussichtlich am 23. Oktober bei einer Hauptversammlung gewählt werden.

Verhandlungen zwischen Ukraine und Gläubigern bleiben ergebnislos

San Francisco (dpa) - Die Ukraine ringt weiter mit ihren größten privaten Gläubigern um eine dringend benötigte Schuldenerleichterung. Nach zweitägigen Verhandlungen in San Francisco teilten die Parteien in der Nacht zum Freitag in einer gemeinsamen Stellungnahme mit, die Gespräche fortsetzen zu wollen. Die ukrainische Finanzministerin Natalija Jaresko war mit einer Delegation nach Kalifornien gereist, um eine Lösung mit den von der US-Fondsgesellschaft Franklin Templeton angeführten Investoren zu finden. Ursprünglich hatte Jaresko die Gläubiger nach London geladen. Für die von einer schweren Wirtschaftskrise und vom Krieg gegen prorussische Separatisten im Osten des Landes erschütterte Ukraine ist ein Kompromiss extrem wichtig.

Ermittlungen gegen gesamten Porsche-Aufsichtsrat eingestellt

Stuttgart (dpa) - Die Ermittlungen gegen zwölf amtierende und frühere Aufsichtsräte der Porsche SE im Zusammenhang mit der einst geplanten VW-Übernahme sind eingestellt. Der Verdacht auf Beihilfe zur Marktmanipulation habe sich als unbegründet erwiesen, teilte die Porsche-Dachgesellschaft am Freitag in Stuttgart mit. Zu den Mitgliedern gehörten unter anderem Wolfgang Porsche und Ferdinand Piëch. Vize-Aufsichtsratschef Uwe Hück hatte bereits am Mittwoch mitteilen lassen, dass die Ermittlungen gegen ihn eingestellt seien. Eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft bestätigte die Informationen. Einzelheiten wollte sie aber erst in der kommenden Woche nennen.

Dax schwächelt nach turbulenter Woche

Frankfurt/Main (dpa) - Von Kauflaune am deutschen Aktienmarkt ist zum Ausklang einer turbulenten Woche wenig zu spüren. Der Dax pendelte am Freitag zwischen Gewinnen und Verlusten und notierte nachmittags 0,41 Prozent tiefer bei 10 969,34 Punkten. Damit verpuffte der vorsichtige Erholungsversuch des deutschen Leitindex vom Donnerstag. Am Rentenmarkt stagnierte die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere bei 0,45 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,02 Prozent auf 139,70 Punkte. Der Bund-Future sank um 0,13 Prozent auf 154,72 Punkte. Der Kurs des Euro hingegen stieg: Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1171 (Donnerstag: 1,1109) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8952 (0,9002) Euro.

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