dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

VW-Skandal: Technische Änderungen wohl bei 540 000 Autos nötig

Berlin (dpa) - Wegen des VW-Abgas-Skandals sind wohl bei 540 000 Diesel-Fahrzeugen in Deutschland größere technische Änderungen als nur ein Austausch der manipulierten Software nötig. Davon sei nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) derzeit auszugehen, teilte das Bundesverkehrsministerium am Montag in Berlin mit. Die Rahmenbedingungen für diese Hardware-Änderungen sollen den betroffenen Wagenhaltern von Volkswagen mitgeteilt werden. Hintergrund ist der vom KBA angeordnete verbindliche Rückruf für insgesamt 2,4 Millionen Fahrzeuge, der Anfang 2016 beginnen soll. Dabei geht es um verschiedene Modelle. VW hatte bereits mitgeteilt, dass für Autos mit 2,0 Litern Hubraum reine Software-Lösungen reichen sollen. Bei anderen Modellen sind darüber hinaus Anpassungen in der Motortechnik nötig - also Eingriffe nicht nur über die Programmierung.

Flugbegleiter setzen Lufthansa weiter unter Druck - Vorstand tagt

Frankfurt/Main (dpa) - Im längsten Streik in der Lufthansa-Geschichte zeichnet sich weiterhin keine Lösung ab. Er rechne nicht mit einem neuen Angebot, sondern eher mit neuen Drohungen etwa zu Auslagerungen von Jets, betonte der Chef der Flugbegleiter-Gewerkschaft Ufo, Nicoley Baublies. Nach einem flächendeckenden Streik der Flugbegleiter für alle Flugzeugtypen am Montag hat die Gewerkschaft Ufo für diesen Dienstag zu einem etwas abgeschwächten Arbeitskampf aufgerufen. An den zentralen Drehscheiben München und Frankfurt sollen nur die Langstreckenflieger bestreikt werden, wie am Montag mitgeteilt wurde. In Düsseldorf bleibt es wie in den Tagen zuvor dabei, dass der Arbeitskampf auch Kurz- und Mittelstrecken einschließt. Am Dienstag könnten nahezu alle geplanten innerdeutschen und innereuropäischen Flüge stattfinden, teilte das Unternehmen mit.

OECD: Wachstumsaussichten verdüstern sich

Paris (dpa) - Die Konjunkturflaute in wichtigen Schwellenländern zieht das globale Wachstum nach unten. Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) rechnet deshalb für das kommende Jahr nur noch mit einem weltweiten Wirtschaftsplus von 3,3 Prozent. Das ist ein halber Prozentpunkt weniger als bislang von den Experten erwartet. „Die globalen Wachstumsaussichten haben sich wieder verdunkelt“, sagte OECD-Generalsekretär Angel Gurría am Montag in Paris. Sorgen bereiten vor allem die schwächere Konjunktur in China sowie die Rezessionen in Russland und Brasilien. Der Bericht spricht von einer „großen globalen Unsicherheitsquelle“. Zudem habe der Welthandel deutlich an Fahrt verloren. Für Deutschland rechnet die Organisation mit einem „robusten Wachstum“ von 1,8 Prozent in diesem Jahr und 1,9 Prozent in 2016.

Conti stemmt sich gegen China-Schwäche - VW-Skandal noch ohne Folgen

Hannover (dpa) - Niedrige Rohstoffpreise im Reifengeschäft helfen dem Autozulieferer Continental vorerst über die Schwächephase in China hinweg. Bis zum Ende des Jahres soll es in dem wichtigen Markt auch wieder bergauf gehen, sagte Finanzchef Wolfgang Schäfer am Montag. Das Schlussquartal sei gut angelaufen - unter anderem wegen starker Winterreifen-Verkäufe. Anleger hatten sich jedoch schon jüngst mehr erhofft. Umsatz und Gewinn legten zwar kräftig zu, die Aktie sackte aber um 4,2 Prozent ab und war damit das Schlusslicht im Dax. Der Abgas-Skandal bei Volkswagen, einem der größten Kunden, dürfte noch keine Spuren bei Conti hinterlassen haben. Die Manipulationen im VW-Konzern waren erst Mitte September bekanntgeworden.

Mehrheit der Beschäftigten empfindet steigenden Arbeitsstress

Berlin (dpa) - Sieben von zehn Arbeitnehmern in Deutschland fühlen sich durch ihre Arbeit laut einer neuen Umfrage zunehmend unter Stress gesetzt. 42 Prozent der Befragten geben an, es treffe voll zu, dass die Arbeitsbelastung in den vergangenen Jahren zugenommen habe. Für 28 Prozent trifft das immerhin „eher“ zu. „Die Beschäftigten fühlen sich mehrheitlich einer hohen Arbeitsbelastung ausgesetzt“, sagte der Chef der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, Frank Bsirske, am Montag in Berlin. Verdi hatte die Umfrage anlässlich einer Aktionswoche „Gute Arbeit ohne Druck“ in Auftrag gegeben. In Ostdeutschland ist Stress im Job laut der Umfrage weiter verbreitet als im Westen. So geben 77 Prozent der Befragten in den neuen Ländern an, die berufliche Belastung habe zugenommen, in Westdeutschland sind es 68 Prozent. 53 Prozent der ostdeutschen Arbeitnehmer sagen, es trifft voll zu, dass die Arbeit häufig durch hohe Belastung gekennzeichnet ist. Im Westen sind es 32 Prozent.

Starke Nachfrage aus EU-Ländern: Exporteure setzen Rekordkurs fort

Wiesbaden (dpa) - Deutschlands Exporteure trotzen der Flaute in den Schwellenländern. Nach einem enttäuschenden Vormonat sind sie im September auf ihren Rekordkurs zurückgekehrt: Getragen von der kräftigen Nachfrage aus EU-Ländern stiegen die Ausfuhren im Vergleich zum Vorjahr um 4,4 Prozent auf 105,9 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte. Die Importe legten um 3,9 Prozent auf 83,0 Milliarden Euro zu. Im Monatsvergleich nahmen die Exporte kalender- und saisonbereinigt um 2,6 Prozent zu, die Importe um 3,6 Prozent. Die Ergebnisse lagen über den Markterwartungen. Bankvolkswirte hatten Zuwächse von 2,0 Prozent bei den Exporten und 1,0 Prozent bei den Importen erwartet. „Die Außenhandelszahlen für September bestätigen unsere Erwartungen, dass sich der deutsche Außenhandel auf Rekordkurs befindet“, sagte Anton F. Börner, Präsident des Außenhandelsverbands BGA.

Dax ringt nach starkem Lauf mit 11 000-Punkte-Marke

Frankfurt/Main (dpa) - Der Dax hat zum Start in die neue Woche eine Atempause eingelegt. Bis zum Montagnachmittag fiel der deutsche Leitindex um 0,14 Prozent auf 10 972,96 Punkte. Der Index der mittelgroßen Werte MDax gab um 0,41 Prozent auf 21 204,67 Punkte nach und der Technologiewerte-Index TecDax büßte 0,14 Prozent auf 1828,93 Zählern ein. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es moderat nach unten. Getrieben von der Aussicht auf eine weitere Billiggeld-Infusion der Europäischen Zentralbank (EZB) hatte der Dax seit Ende September um 14 Prozent zugelegt. Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 0,45 Prozent am Freitag auf 0,53 Prozent. Der Kurs des Euro gab nach: Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,0776 (Freitag: 1,0864) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9280 (0,9205) Euro.

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