dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

Einigung auf europäische Finanzsteuer vorerst gescheitert

Brüssel (dpa) - Deutschland, Frankreich und europäische Partner sind mit dem Vorhaben einer gemeinsamen Finanzsteuer zunächst gescheitert. Es gebe zwar eine grundsätzliche Verständigung über Eckpunkte einer solchen Abgabe, sagte der österreichische Finanzminister Hans Jörg Schelling in Brüssel nach zweitägigen Verhandlungen. Offen sei aber noch die Höhe der Steuersätze. „Ziel ist jetzt, dass alle offenen Fragen im ersten Halbjahr 2016 geklärt werden“, sagte Schelling. Die Gruppe von elf EU-Staaten verhandelt seit Jahren über die Steuer. Schelling, der bisher die Verhandlungen führte, sagte, dass Estland nicht mehr mitzieht. Es bleiben also noch zehn Länder übrig. Das baltische Land könne möglicherweise aber später an Bord kommen, so Schelling.

Opec schickt Ölpreise auf tiefsten Stand seit Februar 2009

New York/Wien (dpa) - Die Organisation erdölexportierender Länder (Opec) hat die ohnehin schon äußerst niedrigen Ölpreise weiter auf Talfahrt geschickt. Nachdem sich das Kartell zuletzt weder auf eine Kürzung noch auf eine Deckelung seiner Produktion einigen konnte, fielen die Ölpreise am Montagabend auf den tiefsten Stand seit Februar 2009. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Januar kostete zuletzt 40,60 US-Dollar. Das sind gut vier Dollar weniger als zum Monatsbeginn. Der Preis erreichte damit den tiefsten Stand seit Februar 2009. Der Preis für ein Fass der US-amerikanischen Sorte WTI stürzte bis auf 37,50 Dollar ab. Auch das US-Öl ist damit so billig wie zuletzt vor fast sieben Jahren.

Weniger Pleiten: Verbraucherinsolvenzen sinken auf Zehnjahrestief

Frankfurt/Main (dpa) - Dank Rekordbeschäftigung und stabiler Konjunktur sind in diesem Jahr erneut weniger Privatleute und Unternehmen in die Pleite gerutscht. Die Zahl der Verbraucherinsolvenzen sank um 8,6 Prozent auf 79 030, wie die Wirtschaftsauskunftei Creditreform am Dienstag in Frankfurt berichtete. Mit dem fünften Rückgang in Folge sei die Zahl der Verbraucherinsolvenzen vor allem dank des robusten Arbeitsmarktes auf den niedrigsten Stand seit 2005 gefallen. Gleichzeitig mussten auch weniger Firmen den Gang zum Amtsgericht antreten. Allerdings verlangsamte sich der Rückgang: Nachdem sich die Zahl der Unternehmensinsolvenzen 2014 noch um 8,0 Prozent verringert hatte, fiel das Minus nun mit 3,3 Prozent deutlich geringer aus.

Chinas Außenhandel schrumpft den neunten Monat in Folge

Peking (dpa) - Der einst so starke Außenhandel Chinas bleibt eine der konjunkturellen Schwachstellen des Landes. Sowohl die Aus- als auch die Einfuhren gingen im November um 4,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat zurück - damit stand im neunten Monat in Folge ein Minus, wie die staatliche Zollverwaltung in Peking am Dienstag mitteilte. Das zeigt einerseits die schwache Nachfrage aus dem Ausland, andererseits sind die Zahlen Resultat einer anhaltend schwache Binnennachfrage. Doch war das Minus im Vormonat mit 9 Prozent noch deutlich höher. „Der Außenhandel bleibt Pekings Sorgenkind“, kommentierten die Volkswirte der NordLB.

Japans Wirtschaft vermeidet erneute Rezession

Tokio (dpa) - Japans Wirtschaft hat ein Abrutschen in eine erneute Rezession vermieden. Nach revidierten Berechnungen der Regierung vom Dienstag legte die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt zwischen Juli und September um eine hochgerechnete Jahresrate von 1,0 Prozent zu. Zunächst war ein Rückgang von 0,8 Prozent errechnet worden. Das hätte eine technische Rezession bedeutet, da Japans Wirtschaft bereits im Vorquartal geschrumpft war, um 0,7 Prozent. Bei einem Rückgang der wirtschaftlichen Leistung eines Landes in zwei oder mehr Quartalen in Folge sprechen Ökonomen von einer Rezession. Japan war erst im vergangenen Jahr in eine solche Situation geraten. Im Vergleich zum Vorquartal ergab sich diesmal ein leichtes Wachstum um 0,3 Prozent.

Wachstumssorgen und Euro drücken auf den Dax

Frankfurt/Main (dpa) - Ein steigender Euro-Kurs sowie schwache Konjunkturdaten aus China haben am Dienstag den deutschen Aktienmarkt unter Druck gebracht. Der Dax beschleunigte bis zum Nachmittag seine Talfahrt und gab um 1,47 Prozent auf 10 725,54 Punkte nach. Der MDax der mittelgroßen Konzerne verlor 1,36 Prozent auf 20 972,66 Zähler, und für den Technologiewerte-Index TecDax ging es um 1,02 Prozent auf 1850,32 Punkte abwärts. Der EuroStoxx 50, der Leitindex der Eurozone, sank um 1,51 Prozent. Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 0,47 Prozent am Vortag auf 0,44 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,10 Prozent auf 139,61 Punkte. Der Bund Future mit Laufzeit bis März 2016 legte um 0,21 Prozent auf 158,77 Punkte zu. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Euro-Referenzkurs auf 1,0875 (Montag: 1,0809) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9195 (0,9252) Euro.

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