dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

VW verliert nach Abgas-Skandal Marktanteile in Europa

Brüssel (dpa) - Volkswagen hat nach Bekanntwerden des Abgas-Skandals in Europa kräftig Marktanteile eingebüßt. Im November kamen weniger als ein Viertel der neu zugelassenen Autos von den Marken des Konzerns, wie am Dienstag aus den Zulassungszahlen des Herstellerverbandes ACEA hervorging. Volkswagens Marktanteil sank im Jahresvergleich um 2,3 Prozentpunkte auf 24,3 Prozent. Vor allem die Pkw-Kernmarke VW büßte an Marktmacht ein. Aber auch Audi, Skoda und Seat gaben im Jahresvergleich Anteile an die Konkurrenz ab. Lediglich Porsche konnte seinen Anteil an den Neuzulassungen stabil halten.

Kaufhof-Verkauf beschert Metro deutlich höheren Gewinn

Düsseldorf (dpa) - Der Verkauf der Warenhaustochter Galeria Kaufhof hat dem Handelskonzern Metro im Geschäftsjahr 2014/15 (Ende September) den Gewinn aufpoliert. Er kletterte unter dem Strich von 127 Millionen auf 672 Millionen Euro, wie der Konzern am Dienstag in Düsseldorf mitteilte. Metro hatte das Traditionsunternehmen im Sommer an den kanadischen Warenhauskonzern Hudson's Bay verkauft. Der Umsatz ging wie bereits berichtet um 1,2 Prozent auf 59,2 Milliarden Euro zurück. Zur Metro gehören die Großmärkte Cash & Carry, die Elektronikketten Media Markt und Saturn sowie die Lebensmittelkette Real.

WTO-Generaldirektor: Kaum Fortschritte bei Doha-Entwicklungsrunde

Nairobi (dpa) - Die Welthandelsorganisation (WTO) kann nach Worten ihres Generaldirektors Roberto Azevêdo trotz jahrelanger Bemühungen keine größeren Fortschritte in der Doha-Entwicklungsrunde vorweisen. Er sei dennoch zuversichtlich, dass bei der 10. Welthandelskonferenz wenigstens auf Teilgebieten Vereinbarungen möglich sein werden, sagte Azevêdo am Dienstag in Nairobi. Zu dem Treffen sind mehr als 100 Handelsminister sowie andere Vertreter der 162 WTO-Mitgliedstaaten zusammengekommen. Ihre bis Freitag geplanten Verhandlungen könnten zu einer Vereinbarung über den Abbau von Exportsubventionen in der Landwirtschaft führen, sagte Azevêdo. Auch eine Einigung auf Ausnahmeregeln für Entwicklungsländer, die Agrarpreise im Interesse der Versorgung von Armen stützen, halte er für möglich.

Deutsch-französische Panzerschmiede startet in Amsterdam

Paris/München/Amsterdam (dpa) - Der deutsche Panzerbauer Krauss-Maffei Wegmann (KMW) und der französischer Rüstungskonzern Nexter haben ihre Fusion vollzogen. Seit Dienstag stehen sie unter dem Dach einer gemeinsamen Holding mit Sitz in Amsterdam, wie die Unternehmen mitteilten. Der Rüstungsriese wird von KMW-Chef Frank Haun und dem neuen Nexter-Boss Stéphane Mayer geführt. Durch den Zusammenschluss wollen die Panzerschmieden aus München und Versailles zu einem führenden europäischen Rüstungsanbieter mit gut 6000 Beschäftigten und knapp zwei Milliarden Euro Umsatz aufrücken. Ziel ist, die Position im globalen Wettbewerb zu verbessern. Sie wollen künftig Doppelarbeit bei Forschung und Entwicklung sparen, den Einkauf bündeln und die Vertriebskanäle gemeinsam nutzen.

ZEW-Konjunkturerwartungen steigen stärker als erwartet

Mannheim (dpa) - Die Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten haben sich im Dezember zum zweiten Mal in Folge aufgehellt. Der Indikator des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) sei um 5,7 Punkte auf 16,1 Zähler gestiegen, teilte das ZEW am Dienstag in Mannheim mit. Bankvolkswirte hatten zwar mit einem Anstieg gerechnet, allerdings nur auf 15,0 Punkte. Die Bewertung der aktuellen Lage stieg leicht um 0,6 Punkte auf 55,0 Zähler. Insgesamt steige die Zuversicht, dass sich die deutsche Konjunktur gegenüber diesen Herausforderungen im neuen Jahr als robust erweisen werde, kommentierte ZEW-Präsident Clemens Fuest.

Greenpeace-Kampagne gegen Gift in Kleidung zeigt Wirkung

Hamburg (dpa) - Eine wachsende Zahl von Handelsketten unterstützt die Greenpeace-Kampagne gegen umweltschädliche Chemikalien bei der Textilproduktion. Jetzt habe sich auch die Supermarkt-Kette Kaufland der „Detox“-Kampagne angeschlossen, teilte Greenpeace am Dienstag mit. Kaufland bestätigte die Unterzeichnung einer Selbstverpflichtung, bis 2020 schrittweise bei der Herstellung von Textilien und Schuhen auf umweltschädliche Substanzen zu verzichten. Greenpeace forderte Handelsketten wie Edeka/Netto, Norma oder Metro/Real auf, sich der Aktion anzuschließen. Aldi, Lidl und Rewe/Penny, Tchibo und die schweizerische Kette Coop seien mittlerweile Trendsetter der sauberen Textilproduktion unter den Supermärkten, sagte die Greenpeace-Expertin Kirsten Brodde.

Dobrindt stellt Konzept gegen Pannen-Baustellen vor

Berlin (dpa) - Nie wieder ein Flughafen-Debakel wie in Berlin? Mit digitalen Planung von Großprojekten will Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) Bau-Pannen in Zukunft verhindern. Der Schlüssel des Konzepts, das der Minister am Dienstag in Berlin vorstellte, heißt BIM (Building Information Modeling): Projekte sollen künftig stärker als bisher am Computer gebaut werden und mit Hilfe digitaler Medien umgesetzt werden. So sollen Planungsfehler entdeckt und vermieden werden können. Getestet wird das Verfahren zunächst im Straßenbau an einigen Bahntunneln und Autobahnen. Ab 2020 soll dann aber bei allen vom Verkehrsministerium vergebenen Aufträgen verpflichtend mit BIM gearbeitet werden.

Dax erholt sich deutlich

Frankfurt/Main (dpa) - Der Dax hat am Dienstag seine jüngste Talfahrt erst einmal gestoppt. Die deutlichen Gewinne begründeten Börsianer mit Rückenwind von der Wall Street und der Stabilisierung beim Ölpreis. Am Nachmittag stand der deutsche Leitindex 2,79 Prozent höher bei 10 422,70 Punkten. Der MDax der mittelgroßen Aktienwerte stieg um 2,07 Prozent auf 20 374,90 Punkte und der Technologiewerte-Index TecDax gewann 1,57 Prozent auf 1768,95 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 zog um 2,69 Prozent auf 3223,78 Punkte an. Der Euro stieg: Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,0990 (Montag: 1,0983) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9099 (0,9105) Euro.

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