dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

Kartellamt geht bei Booking.com weiter gegen Bestpreisklauseln vor

Bonn (dpa) - Erst das Reiseportal HRS, jetzt Booking.com: Im Kampf für mehr Wettbewerb im Gastgewerbe und in der Hotellerie hat sich das Bundeskartellamt einen weiteren Anbieter von Bestpreisklauseln vorgeknöpft. Bis Ende Januar 2016 müsse Booking.com diese Vorgaben vollständig aus seinen Verträgen und Allgemeinen Geschäftsbedingungen entfernen, teilte die Behörde am Mittwoch in Bonn mit. Das nach eigenen Angaben weltweit größte Hotelreservierungsportal kündigte in einer ersten Stellungnahme an, gegen die Entscheidung Beschwerde beim Oberlandesgericht (OLG) Düsseldorf einzulegen. In Europa sei das Bundeskartellamt die einzige Wettbewerbsbehörde, die Online-Reisevermittlern solche eingeschränkten Bestpreisklauseln untersage. „Wir sind der Ansicht, dass die Entscheidung mangelhaft ist“, erklärte die Präsidentin von Booking.com, Gillian Tans.

Milder Dezember zügelt Appetit auf weihnachtliche Süßwaren

München (dpa) - Eis statt Lebkuchen? Der warme Dezember hat auch der Süßwarenbranche zu schaffen gemacht. Nach einem guten Start in das Weihnachtsgeschäft mit Lebkuchen, Dominosteinen und Spekulatius im November ließ der laufende Monat zu wünschen übrig. „Die Weihnachtsstimmung wollte bei vielen Verbrauchern nicht recht aufkommen“, sagte der Vorstandschef des Süßwarenhandelsverbandes Sweets Global Network, Hans Strohmaier, am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur in München. Trotzdem sei die Branche noch mit einem blauen Auge davongekommen und rechne zumindest mit einem stabilen Umsatz im Weihnachtsgeschäft. Im Schnitt isst jeder Mensch in Deutschland nach Angaben des Süßwaren-Industrieverband BDSI 840 Gramm Weihnachtssüßwaren pro Jahr - das entspricht fast 30 großen Lebkuchen. Der Süßwarenverzehr insgesamt ist seit Jahren stabil bei gut 30 Kilo pro Person und Jahr.

Branche: Fernbusse erstmals mit 20 Millionen Fahrgästen

Berlin (dpa) - In Fernbusse sind in diesem Jahr voraussichtlich so viele Bundesbürger gestiegen wie nie zuvor. „Wir haben in den vergangenen beiden Jahren die Fahrgastzahl zwei Mal verdoppelt, bis auf 16 Millionen 2014. In diesem Jahr wird die Zahl um die 20 Millionen liegen“, sagte Christiane Leonard, die Geschäftsführerin des Bundesverbands Deutscher Omnibusunternehmer, der Deutschen Presse-Agentur. Damit hätte sich das Wachstumstempo in diesem Jahr allerdings verlangsamt. Inzwischen hoffen deutsche Fernbus-Anbieter, auch im europäischen Ausland Fuß fassen zu können. Die Fahrkartenpreise sind nach Branchenangaben in diesem Jahr zwar leicht gestiegen. Dass es deutlich teurer wird, müssen Fahrgäste aber wohl nicht fürchten. „Der Kunde definiert den Preis“, sagte MeinFernbus Flixbus-Geschäftsführer, André Schwämmlein.

Arbeitgeber gegen Mindestlohn von 9 Euro

Berlin (dpa) - Ein Jahr nach Einführung des Mindestlohns haben die Arbeitgeber Forderungen nach einer kräftigen Erhöhung zurückgewiesen. So sei etwa eine Anhebung auf 9 Euro illusorisch, sagte der Präsident des Arbeitgeberverbands BDA, Ingo Kramer, der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Verdi-Chef Frank Bsirske hatte bereits im September eine Anhebung auf 10 Euro gefordert. Das gewerkschaftsnahe Forschungsinstitut WSI hält 9 Euro für greifbar. Die Lohnuntergrenze von 8,50 Euro gilt seit Anfang des Jahres. Beraten wird die Weiterentwicklung in der Mindestlohnkommission, in der Vertreter der Arbeitgeber und der Gewerkschaften sitzen. „Die Mindestlohnkommission wird im Sommer 2016 eine Empfehlung für die Erhöhung des Mindestlohns geben“, sagte DGB-Vorstandsmitglied Stefan Körzell der dpa. „Als Grundlage werden sowohl die Entwicklung der Tariflöhne als auch eine umfassende Evaluierung des Mindestlohns dienen“, sagte Körzell. Angepasst werden soll der Mindestlohn Anfang 2017.

US-Staranwalt: Ansprüche gegen VW „schneller und günstiger“ abwickeln

Herndon/Wolfsburg (dpa) - Der von Volkswagen angeheuerte Star-Anwalt Kenneth Feinberg will die drohenden Schadenersatz-Ansprüche in den USA wegen der Abgas-Affäre möglichst rasch abwickeln. Er sehe gute Chancen auf eine Einigung mit klagenden VW-Kunden außerhalb eines normalen, langwierigen Gerichtsverfahrens, sagte der Jurist dem „Handelsblatt“ (Mittwoch): „Wenn mein Programm so wie geplant funktioniert, dann wird der Prozess viel schneller, effizienter und kostengünstiger sein und die Unsicherheiten beseitigen.“ Dem Konzern drohen in den USA Klagen mit Forderungen in mehrstelliger Millionenhöhe. Feinberg gilt als Experte für große Entschädigungen.

Dax-Anleger greifen vor Weihnachten zu

Frankfurt/Main (dpa) - Am letzten Handelstag vor Heiligabend haben die Anleger am deutschen Aktienmarkt noch einmal kräftig zugeschlagen. Der Dax legte bis zum Mittwochnachmittag um 1,82 Prozent auf 10 679,90 Punkte zu. Der MDax der mittelgroßen Werte stieg bis zum Nachmittag um 1,19 Prozent auf 20 645,18 Punkte. Der Technologiewerte-Index TecDax kletterte um 0,67 Prozent auf 1801,37 Zähler. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 1,93 Prozent auf 3276,39 Punkte nach oben. Am deutschen Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 0,40 Prozent am Dienstag auf 0,44 Prozent. Der Kurs des Euro sank: Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,0916 (Dienstag: 1,0952) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9161 (0,9131) Euro.

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