dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

Niedrigste August-Arbeitslosigkeit seit 25 Jahren

Nürnberg (dpa) - Trotz der wachsenden Erwerbslosigkeit von Flüchtlingen und der Sommerpause bleibt die Arbeitslosigkeit in Deutschland auf Rekordtief. Mit 2,684 Millionen Jobsuchern registrierte die Bundesagentur für Arbeit (BA) die niedrigste August-Arbeitslosigkeit seit 25 Jahren, wie die Behörde am Mittwoch in Nürnberg mitteilte. Das waren 23 000 Erwerbslose mehr als im Juli, aber 111 000 weniger als im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,1 Punkte auf 6,1 Prozent. „Der Arbeitsmarkt insgesamt hat sich weiter gut entwickelt“, sagte BA-Chef Frank-Jürgen Weise. Jahreszeitlich bedingt sei die Zahl der erwerbslosen Männer und Frauen zwar gestiegen, saisonbereinigt aber gesunken: Die um jahreszeitliche Einflüsse bereinigte Erwerbslosenzahl ging im Vergleich zum Juli um 7000 auf 2,675 Millionen zurück.

7 000 Stahlkocher demonstrieren bei Thyssenkrupp

Duisburg (dpa) - Rund 7 000 Stahlkocher haben am Mittwoch nach Angaben der IG Metall in Duisburg für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze demonstriert. Hintergrund ist die angespannt Lage beim Stahlkonzern Thyssenkrupp. Bei einer Sitzung des Aufsichtsrats der Stahlsparte stand unter anderem ein Sparprogramm auf der Tagesordnung. Für zusätzliche Verunsicherung sorgen daneben laufende Gespräche mit dem indischen Konkurrenten Tata über einen möglichen Zusammenschluss. Ob es Beschlüsse geben wird, war zunächst unklar. Angesichts weiterer Sparanstrengungen hatte das Unternehmen auch Schließungen einzelner Werke zuletzt nicht ausgeschlossen.

IFA startet mit Rekordzahlen

Berlin (dpa) - Die IFA geht in diesem Jahr mit Rekordzahlen an den Start. Die Messe für Unterhaltungselektronik und Hausgeräte verzeichnet im Jahresvergleich 13 Prozent mehr Aussteller auf einer Fläche von rund 158 000 Quadratmetern. Die Fläche habe sich damit ebenfalls um fünf Prozent vergrößert, teilten die Veranstalter am Mittwoch zum ersten Medientag mit. Die IFA gilt traditionell als Impulsgeber der Branche. 35 Prozent der Umsätze weltweit würden im letzten Quartal des Jahres gemacht, sagte Hans-Joachim Kamp, Aufsichtsratsvorsitzender des Branchenverbands gfu zum Auftakt der Messe. Weltweit werde der Umsatz der Branche voraussichtlich um 5 Prozent auf 814 Milliarden Euro zurückgehen, sagte Kamp. Ein Grund dafür sei aber auch die Wechselkursentwicklung zwischen Euro und US-Dollar in den vergangenen Jahren.

Zinstief und Digitalisierung: Fusionswelle in der Bankenbranche?

Frankfurt/Main (dpa) - Zinstief und Digitalisierung zwingen die Finanzbranche nach Einschätzung von Deutscher Bank und Commerzbank zu mehr Fusionen. Gerade im hart umkämpften deutschen Markt gebe es zu viele Institute, sagten die Chefs der beiden Dax-Konzerne, John Cryan und Martin Zielke, am Mittwoch bei einer Bankentagung in Frankfurt. Sich zusammentun wollen die beiden größten deutschen Geldhäuser entgegen anderslautender Gerüchte jedoch nicht. „Wir brauchen weitere Zusammenschlüsse - auf nationaler Ebene - aber eben auch über die Landesgrenzen hinweg“, forderte Cryan. „Nur dann können wir auf Dauer wirtschaftlich arbeiten. Und nur dann können wir international mithalten.“

Sender, Services und Druck treiben Bertelsmann an

Gütersloh (dpa) - Angetrieben von der Sendertochter RTL Group, dem Dienstleister Arvato und dem Druckgeschäft hat der Bertelsmann-Konzern seinen Halbjahresgewinn deutlich steigern können. Wie die Unternehmensgruppe mit fast 120 000 Mitarbeitern am Mittwoch mitteilte, stieg der Ertrag in den ersten sechs Monaten 2016 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 21,1 Prozent auf 482 Millionen Euro. Das operative Ergebnis (Ebita) verbesserte sich bei den Güterslohern auf den Rekordwert von 1,11 Milliarden Euro (plus 4,7 Prozent). Der Gesamtumsatz von Bertelsmann allerdings stagnierte nach Abschluss der ersten Jahreshälfte bei 8 Milliarden Euro. Gründe dafür waren die deutlich sinkenden Erlöse bei der Verlagsgruppe Penguin Random House um über 10 Prozent sowie der andauernde Umbau bei der Hamburger Zeitschriftentochter Gruner + Jahr.

Neue Berufs-Zulassungsregeln für Immobilienmakler und -verwalter

Berlin (dpa) - Immobilienmakler müssen künftig für eine Gewerbeerlaubnis einen Nachweis ihrer Sachkunde erbringen. Nach den am Mittwoch von der Bundesregierung beschlossenen Regeln für die Berufszulassung wird für Wohneigentumsverwalter zudem eine Erlaubnispflicht eingeführt, für die ebenfalls ein Sachkundenachweis sowie eine Berufs-Haftpflichtversicherung erforderlich sind. Mit dem Gesetzentwurf solle die Qualität der von Maklern sowie Verwaltern erbrachten Dienstleistungen verbessert und der Verbraucherschutz im Immobilienbereich „erheblich gestärkt“ werden, erklärte Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) in Berlin.

Apple will nach EU-Steuerentscheidung Geld auf Treuhandkonto parken

Cupertino (dpa) - Apple will nach der Entscheidung der EU-Kommission, eine Nachzahlung von potenziell mehr als 13 Milliarden Euro in Irland zunächst keine Korrekturen in der Bilanz vornehmen. In einem Brief an Investoren zeigte sich der iPhone-Konzern in der Nacht zum Mittwoch zuversichtlich, dass die Nachforderung vor Gericht gekippt wird. „Wir gehen aktuell nicht davon aus, dass sich diese Entscheidung im weiteren auf unsere Steuerquote auswirken wird.“ Apple meldete für das vergangenen Quartal eine konzernweite Steuerquote von 25,5 Prozent - in etwa auf seinem üblichen Niveau. Apple kündigte an, dass ein bisher noch nicht feststehender Betrag im Zusammenhang mit der Brüsseler Entscheidung auf einem Treuhandkonto geparkt werden solle.

Dax moderat im Minus

Frankfurt/Main (dpa) - Die Anleger am deutschen Aktienmarkt sind am Mittwoch in Deckung geblieben. Nach guten Daten zur Beschäftigungsentwicklung in den USA weitete der Dax sein moderates Minus etwas aus - zuletzt verlor er 0,26 Prozent auf 10 630,09 Zähler. Am Vortag war der deutsche Leitindex zurück über die psychologisch wichtige Marke von 10 600 Punkte gesprungen. Der Euro notierte bei 1,1134 US-Dollar. Am Dienstag hatte die Europäische Zentralbank (EZB) den Referenzkurs auf 1,1168 (Montag: 1,1170) Dollar festgesetzt; der Dollar kostete damit 0,8954 (0,8953) Euro.

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