Döring gibt Verdi Mitschuld an Schlecker-Pleite

Berlin (dpa) - FDP-Generalsekretär Döring sieht eine erhebliche Mitverantwortung der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi für die Schlecker-Pleite und hat ihr Heuchelei vorgeworfen.

„Verdi-Chef Bsirske hat noch vor einigen Monaten zum Boykott von Schlecker wegen der angeblich so schlechten Bezahlung und Arbeitsbedingungen aufgerufen“, sagte Döring der „Bild am Sonntag“. „Bsirske hat entscheidend zum Niedergang der Firma Schlecker beigetragen. Und nun fordert Bsirske eine Transfergesellschaft, die einen Verbleib der Mitarbeiter in den Schlecker-Strukturen verlängert. Das ist pure Heuchelei.“

Mit Nachdruck verteidigte Döring die Entscheidung der FDP-Wirtschaftsminister gegen staatlich abgesicherte Transfergesellschaften für Schlecker-Mitarbeiter. „2011 gab es in Deutschland 30 000 Insolvenzen, bei denen in einigen Fällen auch Transfergesellschaften gegründet wurden. Doch in keinem Fall gab es staatliche Bürgschaften. Es wäre eine Perversion der sozialen Marktwirtschaft, wenn es künftig hieße: Bei großen Pleiten kommt der Bundesadler, bei kleinen der Pleitegeier.“

Döring zeigte sich überzeugt, dass die Bundesanstalt für Arbeit die nun entlassenen Mitarbeiter schneller und besser wieder in Arbeit vermitteln kann. Er äußerte sich zuversichtlich, dass die FDP-Entscheidung auch von den Schlecker-Mitarbeitern honoriert werde: „Ich habe die Hoffnung, dass auch die Betroffenen eines Tages sehen, dass unser Weg richtig ist.“

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