Die WestLB gerät ins Abseits

Im Süden der Republik wachsen Fusionspläne für eine Super-Landesbank.

<strong>Düsseldorf. Die Spekulationsküche brodelt: Nachdem sich am Freitag die Ministerpräsidenten von Bayern und Baden-Württemberg zu Sondierungsgesprächen getroffen hatten, stand die Fusion zu einer "Super-Landesbank" aus der Stuttgarter LBBW und der Münchener LB plötzlich im Raum. Zwar dementierte der baden-württembergische Ministerpräsident Günther Oettinger (CDU) gestern eine geplante Fusion, doch für Beobachter steht fest: Allein schon die Aussicht auf eine Super-Landesbank im Süden dürfte in Nordrhein-Westfalen Panikschübe auslösen. Die Frage lautet: Waren die Gespräche Teil eines großen Fusionspokers? In jedem Fall setzen sie die NRW-Regierung, die sich gegen einen Verkauf der WestLB an die LBBW sperrt, erheblich unter Druck. Das Land NRW hält direkt und indirekt 38 Prozent an der WestLB, während die Mehrheit bei den Sparkassen liegt. Und um die künftige Größe der Sparkassen geht es vor allem.

NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) hatte in den vergangenen Wochen immer wieder auf der Bremse gestanden. Man habe die Citigroup beauftragt, Optionen für den Verkauf des WestLB-Anteils des Landes zu prüfen, hieß es. Dabei soll es nicht um einen schnellen Verkauf gehen, sondern um eine Veräußerung der Anteile in einigen Jahren, um nach einer Sanierung der WestLB einen besseren Preis zu erzielen. Der Bericht der Citigroup wird daher auch nicht vor November erwartet.

Rüttgers’ Zögern hatte bereits einmal Folgen: Die LBBW schnappte der WestLB vor kurzem die finanziell angeschlagene Sachsen LB weg.

Aus Insiderkreisen sickerten bereits Details durch. So soll nach der Mega-Fusion von Stuttgart aus das Kreditgeschäft gesteuert werden, von München aus das Sparkassen-Zentralbank-Geschäft und die Versicherungsaktivitäten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort