Die Autobranche feiert sich in Paris

VV, Daimler und BMW & Co. blicken wieder mit Zuversicht auf die kommenden Jahre. Die Krise ist vorbei.

Paris. Die internationale Automobilbranche zeigt sich zum Start des Pariser Autosalons in Feierlaune. Die Hersteller haben nach der schweren Branchenkrise schneller wieder Fahrt aufgenommen als erwartet und rechnen mit einer glänzenden Zukunft. Ob Volkswagen, BMW oder Daimler - die Zeichen stehen auf Wachstum. Vor allem Dank der kräftigen Nachfrage aus Asien.

So gab VW für die ersten neun Monate einen neuen Absatzrekord bekannt. "Der Volkswagen-Konzern wird von Januar bis September 2010 erstmals deutlich über fünf Millionen Fahrzeuge weltweit ausliefern", sagte VW-Chef Martin Winterkorn in Paris. Damit habe sich der Konzern mit seinen bald zehn Marken besser entwickelt als der Weltmarkt.

Die Wolfsburger kommen damit ihrem Ziel, Toyota bis 2018 als weltgrößten Hersteller abzulösen, einen großen Schritt näher. Die gejagten Japaner blicken dagegen eher verhalten in die Zukunft. Von der Zeit vor der Wirtschaftskrise ist die Branche nach Einschätzung von Toyota-Europa-Chef Didier Leroy noch ein gutes Stück weit entfernt. "Die Wirtschafts- und Finanzkrise hatte einen starken Einfluss auf die Automobilindustrie", sagte der Franzose. "Und wir erwarten, dass es einige weitere Jahre dauern wird, bis sich der Markt wieder völlig erholt."

BMW bekräftigte unterdessen sein Absatzziel für 2010. "Weltweit wollen wir bis Ende des Jahres mehr als 1,4 Millionen Fahrzeuge ausliefern - zehn Prozent mehr als 2009", sagte Vertriebsvorstand Ian Robertson. Ziel sei es, in diesem Jahr beim Absatz die Nummer 1 der Premiumhersteller zu werden.

Auch bei Daimler geht es wieder steil bergauf. "Wir erwarten für diesen September das beste Septemberergebnis der Geschichte", sagte Daimler-Chef Dieter Zetsche. "Wir sind sehr zufrieden mit der Entwicklung." Die Stuttgarter waren von der Krise besonders hart getroffen worden und hatten 2009 konzernweit einen Milliarden-Verlust verbuchen müssen.

Die Zeit der schlechten Nachrichten soll auch bei Opel vorbei sein. Bei der Sanierung des Unternehmens sieht sich Chef Nick Reilly auf einem guten Weg. Der Verlust 2010 könnte geringer ausfallen als geplant. Die Restrukturierungskosten herausgerechnet soll Opel eventuell bereits 2011 wieder profitabel arbeiten - spätestens aber 2012.

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