Devisen: Eurokurs bricht Erholungskurs ab - Nachrichten aus Spanien belasten

NEW YORK (dpa-AFX) - Der Euro hat am Freitag seinenErholungskurs seit Wochenbeginn abgebrochen. Im Tagesverlauf gab dieGemeinschaftswährung um mehr als einen Cent nach. Ein Euro kostete zuletzt1,3081 US-Dollar, nachdem er im asiatischen Handel kurz über die Marke von 1,32Dollar gestiegen war.

Händler verwiesen auf mehrere Belastungsfaktoren,insbesondere auf ungünstige Nachrichten aus der viertgrößten Euro-WirtschaftSpanien. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf1,3148 (Donnerstag: 1,3153) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7606(0,7603) Euro.

Trotz der jüngsten Verluste hat sich der Euro in der laufenden Woche etwasvon seinen starken Verlusten seit Anfang April erholt. Dennoch schmolzen dieGewinne zum Wochenausklang auf weniger als die Hälfte zusammen. Für Belastungsorgten insbesondere Nachrichten aus dem spanischen Finanzsektor. Im März warendie Ausleihungen der dortigen Banken bei der EZB stark gestiegen und hatten einneues Rekordhoch erreicht. Die Entwicklung zeigt, wie sehr die spanischenInstitute von frischem Zentralbankgeld abhängig sind, da ihnen viele Banken ausanderen Euro-Ländern wenig Vertrauen entgegenbringen.

Dementsprechend verschlechterte sich am Freitag auch die Lage amAnleihemarkt Spaniens. Die Renditen für spanische Staatstitel - ein Maßstab fürdas Misstrauen der Investoren - stiegen auf den höchsten Stand seit November2011. Auch die Prämien für Ausfallversicherungen (CDS) auf spanische Staatstitellegten spürbar zu. Zusätzlichen Druck auf den Euro brachten Äußerungen aus derEZB: Das niederländische Ratsmitglied Klaas Knot erteilte Spekulationen auf eineReaktivierung des ruhenden Anleihekaufprogramms der Notenbank eine Absage.

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