Devisen: Euro weiter unter Druck - Schuldenkrise hält Anleger in Atem

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die prekäre Lage im Währungsraum hat den Euro auch am Mittwoch belastet. Vor den Neuwahlen in Griechenland spitztsich die Lage immer weiter zu - auch Spanien und Italien geraten an denFinanzmärkten stärker unter Beschuss.

Selbst Deutschland könnte als Fels in derBrandung unter Druck geraten. Am Morgen kostete die europäischeGemeinschaftswährung 1,2488 US-Dollar und damit etwas weniger als am Vortag. DieEuropäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Vortag auf 1,2492(Montag: 1,2544) Dollar festgesetzt.

Die Sorgen um die Euro-Zone werden größer, neben Griechenland, dessenZukunft im Währungsverbund vor den Wahlen am Wochenende ungewisser denn je ist,geraten auch die Schwergewichte Spanien und Italien immer stärker unterBeschuss. An den Anleihemärkten erreichten die Renditen für spanischeStaatsanleihen zuletzt die höchsten Stände seit der Euro-Einführung. Das heißtfür Madrid wird es immer teurer, sich frisches Geld bei Investoren zu besorgen.Zudem ist Italien verstärkt ins Visier der Finanzmärkte geraten - Experten sindsich jedoch sicher, dass die drittgrößte Volkswirtschaft im Währungsraum nichtunter den Rettungsschirm passen würde.

Vor dem Hintergrund der gestiegenen Nervosität zweifeln Expertenmittlerweile sogar, ob sich Deutschland - der bisherige Stabilitätsanker -weiterhin behaupten kann. Am Vortag hatte sich die Lage an den Märkten soweitzugespitzt, dass auch deutsche Staatsanleihen auf die Verkaufslisten gerieten.Anleger würden massiv Mittel aus der Eurozone abziehen, sagten Händler. Deshalbstehe neben einer Auktion italienischer Geldmarktpapiere, mit der Rom bis zu 6,5Milliarden Euro bei Investoren einsammeln will, auch eine Versteigerung vonBundesanleihen besonders im Fokus. Diese könne bei schwacher Nachfrage zu einem"Schlüsselereignis" werden, hieß es aus dem Handel.

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