Devisen: Euro weiter im Sturzflug - Spanien bereitet Sorgen

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat seinen Sturzflug am Mittwochfortgesetzt. Nachdem Aussagen der US-Notenbank dem Dollar am Vorabend bereitskräftigen Auftrieb gegeben hatten, zog vor allem eine enttäuschende spanischeAnleiheauktion die europäische Gemeinschaftswährung weiter nach unten.

Am Mittagwurde der Euro mit 1,3161 Dollar gehandelt. Innerhalb von weniger als 24 Stundenstürzte der Kurs damit um fast zwei Cent ab. Die Europäische Zentralbank (EZB)hatte den Referenzkurs am Dienstag noch auf 1,3315 (Montag: 1,3319) Dollarfestgesetzt.

Das große Euro-Krisenland Spanien war am Vormittag erstmals nach Vorlageseiner neuen Haushaltspläne mit Anleihen an den Markt gegangen und hatte keinenüberzeugenden Auftritt abgeliefert. Die Nachfrage ging im Vergleich zu denletzten Auktionen zurück und die Finanzierungskosten zogen an. Investorenbetrachten Spanien bereits seit Anfang März wieder kritischer. Am Anschluss andie Anleihe-Aufstockung legten die Risikoaufschläge für spanische Bonds deutlichzu, der Euro weitete seine Verluste aus.

Am Vorabend hatte die US-Notenbank Fed die Gemeinschaftswährung unter Druckgebracht: Die Fed will laut Protokoll ihrer letzten Sitzung vom 13. März aufweitere geldpolitische Lockerungen verzichten, solange sich die Wirtschaftslagenicht merklich verschlechtert. Die Nachricht beflügelte den Dollar, da dieSpekulationen auf ein neues Anleihekaufprogramm der Notenbank an den Märktenzuletzt wieder deutlich gestiegen waren. Im weiteren Handelsverlauf könnte zudemdie Pressekonferenz der EZB den Devisenmarkt bewegen. Neue geldpolitischeEntscheidungen werden jedoch nicht erwartet.

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