Devisen: Euro unter Druck - Politische Risiken im Fokus

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Montag die größtenKursverluste seit zwei Wochen erlitten. Steigende politische Risiken in Spanienund Italien sorgten für Verunsicherung unter Investoren. Am Nachmittag fiel dieGemeinschaftswährung bis auf 1,3546 US-Dollar.

Am Freitag hatte sie mit 1,3711Dollar noch den höchsten Stand seit Spätherbst 2011 erreicht. Die EuropäischeZentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs am Montagmittag auf 1,3552 (Freitag:1,3644) Dollar fest.

Zum Wochenbeginn rückte die prekäre politische Lage im Euroraum in den Fokusder Finanzmärkte. "Mit der Wahl in Italien und den Korruptionsvorwürfen umSpaniens Ministerpräsident Mariano Rajoy liegen bereits ganz kurzfristigwichtige Stolpersteine im Weg", sagte Experte Eugen Keller vom Bankhaus Metzler.Die Steuersenkungspläne, die Silvio Berlusconi im Falle eines Wahlsieges inItalien umsetzen möchte, hätten durchaus Potential, die bisher auf den Weggebrachten Sparanstrengungen Mario Montis zu konterkarieren.

Außerdem hält ein Schwarzgeld-Skandal der spanischen RegierungsparteiPartido Popular (PP) Anleger in Atem, in den laut Medienberichten auch PremierRajoy verwickelt sein könnte. Als schlimmstes Szenario werden an den MärktenNeuwahlen gehandelt. Die Risikoaufschläge für spanische und italienischeAnleihen legten deutlich zu. Allerdings gibt es auch Fachleute, die die jüngstenEuro-Verkäufe eher pragmatisch sehen. Nach der vorherigen Kursrallye hätten dieSchlagzeilen einen Grund geliefert, Gewinne "vom Tisch" zu nehmen, sagte einAnalyst.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einenEuro auf 0,86190 (0,86170) britische Pfund , 125,63 (125,78)japanische Yen und 1,2350 (1,2351) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1.666,00 (Freitag:1.669,00) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 38.720,00 (38.530,00)Euro.

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