Devisen: Euro tritt auf der Stelle

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Donnerstag um die Markevon 1,30 US-Dollar geschwankt. Hoffnungen auf rasche neue Hilfen für daspleitebedrohte Griechenland gaben der Gemeinschaftswährung zunächst Auftrieb.Nachdem der Euro am Vormittag ein Tageshoch bei 1,3020 Dollar markiert hatte,rutschte er zuletzt bis auf 1,2965 Dollar ab.

Die Europäische Zentralbank (EZB)hatte den Referenzkurs gegen Mittag auf 1,2993 (Mittwoch: 1,2942) Dollarfestgesetzt.

Freundliche Börsen und Spekulationen über weitere Finanzhilfen fürGriechenland stützten den Euro. Das "Handelsblatt" hatte berichtet, dass dieEuroländer dem angeschlagenen Mitgliedsland einen neuen Hilfskredit von bis zu20 Milliarden Euro zubilligen wollen. Belastend wirkten wie bereits am Vortagschwache Konjunkturdaten aus dem Euroraum. Der jüngsten Statistik der EZBzufolge war die Kreditvergabe an Unternehmen und Haushalte im vergangenen Monatum 0,8 Prozent und damit auf den tiefsten Stand seit drei Jahren gesunken. DieGeldmenge hatte so wenig wie zuletzt im April zugelegt und signalisierte damit,wie kritisch es um die Konjunktur bestellt ist.

Die Zahlen verdeutlichen ein Dilemma: Die Geldflut, mit der die Notenbankdie Krise bekämpft, kommt nicht dort an, wo sie benötigt wird. "Die verbesserteSituation an den Finanzmärkten braucht ihre Zeit, um sich in der Realwirtschaftniederzuschlagen", sagte Ökonom Christian Schulz von der Berenberg Bank.Diskussionen über weitere Maßnahmen zum Anschub der Konjunktur, wie eine erneuteSenkung der Leitzinsen, könnten wieder aufkommen. Zumindest einen Lichtblicklieferten die enttäuschende Daten der EZB: In den Krisenländern Italien, Spanienund Griechenland ist der Abfluss von den Bankkonten vorerst gestoppt. In allendrei Ländern waren die Einlagen der Geldhäuser im September gestiegen.

Zu anderen wichtigen Währungen hatte die EZB die Referenzkurse für einenEuro auf 0,80490 (0,80830) britische Pfund , 104,15 (103,33)japanische Yen

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