Devisen: Euro fällt zeitweise unter 1,29 US-Dollar

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro ist am Freitag nach schwachenKonjunkturdaten und Hinweisen auf eine Zinssenkung durch die EuropäischeZentralbank (EZB) kräftig gesunken und zeitweise unter die Marke von 1,29US-Dollar gefallen.

Im Nachmittagshandel stand die Gemeinschaftswährung bei1,2904 Dollar, nachdem sie zuvor ein Tagestief bei 1,2879 Dollar erreicht hatte.Gegen Mittag setzte die EZB den Referenzkurs auf 1,2905 (Donnerstag: 1,3072)Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7749 (0,7650) Euro.

Ein Mix aus schwachen Konjunkturdaten und die Aussicht auf eine weitereEZB-Zinssenkung habe den Euro zum Wochenschluss unter Verkaufsdruck gesetzt,hieß es von Händlern. Bereits am frühen Morgen hatte die Bundesbank ihrePrognose für das deutsche Wirtschaftswachstum deutlich gesenkt und damit eineerste Verkaufswelle beim Euro ausgelöst. Am späten Nachmittag folgte ein zweiterDämpfer für die Kauflaune, nachdem das Bundeswirtschaftsministerium denstärksten Produktionseinbruch im Verarbeitenden Gewerbe seit dreieinhalb Jahrenmeldete.

Am frühen Nachmittag gab es einen neuen Abwärtsschub nach Aussagen vomEZB-Ratsmitglied Jozef Makuch. Einen Tag nach der Zinssitzung der EZB lieferteder slowakische Notenbankchef Einblicke in den Verlauf der Diskussion imgeldpolitischen Rat. Demnach habe es eine "sehr ernsthafte" Diskussion über eineweitere Zinssenkung gegeben. "Wenn sich die Wirtschaftslage nicht verbessert,dann kann man eine Leitzinsveränderung erwarten", sagte Makuch weiter.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einenEuro auf 0,80610 (0,81135) britische Pfund , 106,19 (107,66)japanische Yen und 1,2077 (1,2114) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1.701,50 (1.694,25)Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 41.480,00 (40.970,00)Euro.

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