Devisen: Euro fällt unter 1,30 US-Dollar - EZB stimmt Märkte auf Zinsschritt ein

NEW YORK (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro ist am Donnerstag unterdie Marke von 1,30 US-Dollar gefallen. Im Fokus stand dabei die EuropäischeZentralbank, deren Präsident Mario Draghi Hinweise auf eine mögliche weitereSenkung gegeben hatte.

Die europäische Gemeinschaftswährung reagierte mitdeutlichen Kursverlusten: Zuletzt wurde sie in New York mit 1,2963 Dollargehandelt, nachdem das Tageshoch zuvor bei 1,3087 Dollar markiert worden war.Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs gegen Mittag auf 1,3072(Mittwoch: 1,3065) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7650 (0,7654)Euro.

Die europäischen Währungshüter haben ihren Leitzins zwar zunächst auf demRekordtief von 0,75 Prozent belassen. Notenbankchef Draghi sagte jedoch, dasseine Reduzierung im EZB-Rat "ausführlich diskutiert" worden sei. Die Märkteinterpretierten die Worte klar in Richtung Zinssenkung. "Dierealwirtschaftlichen Auswirkungen eines solchen Schritts dürften zwar sehrbegrenzt sein. Dennoch wird die Notenbank diesen Trumpf ziehen wollen", sagteAnalyst Mario Gruppe von der NordLB.

Darauf ließe auch die teils deutliche Korrektur der Inflations- undWachstumsprojektionen schließen, so der Experte. Die EZB geht nun sowohl für daslaufende Jahr als auch für 2013 von einer schrumpfenden Wirtschaftsleistung imWährungsraum aus. Zudem rechnet die Notenbank damit, dass der Preisauftrieb innächsten Jahr deutlich nachlässt, was neuen Spielraum bei der Lockerung derGeldpolitik eröffnen könnte.

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