Deutscher Exportmotor brummt

Wiesbaden/Berlin (dpa) - Für den deutschen Export ist in diesem Jahr die Rekordmarke von einer Billion Euro greifbar. Im vergangenen Jahr bescherte der weltweite Konjunkturaufschwung den Exporteuren glänzende Geschäfte.

Mit einem kräftigen Plus der Ausfuhren um 18,5 Prozent auf 951,9 Milliarden Euro knüpfte Deutschland an Vorkrisenzeiten an, wie das Statistische Bundesamt berichtete. Der Optimismus spiegelt sich in der aktuellen DIHK-Umfrage bei mehr als 28 000 befragten Unternehmen wider.

Nach ihrer Einschätzung erweist sich der deutsche Aufschwung als erstaunlich robust. Der DIHK hob deshalb seine Wachstumsprognose für 2011 auf 3,0 Prozent an und überholte damit alle anderen Konjunkturoptimisten.

„Die Unternehmen vertrauen dem Aufschwung. Sie investieren und stellen ein“, sagte DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben in Berlin. „Die Investitionsabsichten der Unternehmen erreichen einen Rekordwert.“

In der Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) schätzten 90 Prozent der befragten Unternehmen ihre aktuelle Lage als gut oder befriedigend ein. Unter dem Strich ist das die drittbeste Lagebewertung in einer Umfrage des Verbands seit der Wiedervereinigung.

Der DIHK hob seine Konjunkturprognose für das laufende Jahr von 2,4 auf 3,0 Prozent an. Die Bundesregierung ist vorsichtiger und erwartet bisher nur 2,3 Prozent. 2010 war die deutsche Wirtschaft um 3,6 Prozent gewachsen, das ist der stärkste Zuwachs seit der Wiedervereinigung.

Nach dem Krisenjahr 2009 trieben vor allem boomende Schwellenländer wie China, Brasilien und Indien die Exporte von Maschinen- und Autobauern, Chemie- und Elektroindustrie an. Die Ausfuhren in diese Länder kletterten 2010 im Vergleich zum Vorjahr um insgesamt 26,0 Prozent, während die Exporte in die Euro-Länder um 12,7 Prozent zunahmen. Gemessen am Warenwert bleibt Europa der wichtigste Absatzmarkt für Waren „Made in Germany“.

Nach Deutschland eingeführt wurden im vergangenen Jahr Waren im Gesamtwert von 797,6 Milliarden Euro. Damit lagen die Importe um 20 Prozent über dem Vorjahresniveau. Die Außenhandelsbilanz - der Saldo von Importen und Exporten - schloss mit einem Überschuss von 154,3 Milliarden Euro ab. Ein Jahr zuvor waren es 138,7 Milliarden Euro.

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