Privater Konsum klettert : Deutsche waren 2017 in bester Kauflaune
Wiesbaden (dpa) - Den Deutschen sitzt das Geld lockerer denn je: Im vergangenen Jahr haben die privaten Haushalte ihre Konsumausgaben so stark gesteigert wie seit mehr als 20 Jahren nicht mehr.
Angetrieben von niedrigen Zinsen, einer starken Wirtschaftsentwicklung und günstigen Aussichten auf dem Arbeitsmarkt gaben die Menschen in Deutschland rund 1,64 Billionen Euro für ihre eigenen Bedürfnisse aus, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte.
Das waren 3,6 Prozent mehr als im Jahr zuvor und damit der höchste Anstieg seit 1994, erläuterte die Behörde anlässlich des Weltverbrauchertags an diesem Donnerstag (15. März). In der Zahl sind auch die in der Jahresfrist gestiegenen Preise enthalten. Ohne diesen Effekt (preisbereinigt) wuchsen die Ausgaben um 1,9 Prozent.
Unter anderem kauften die Menschen Autos und andere langlebige Güter, steckten Geld in ihre Wohnungen und leisteten sich hochwertigere Nahrungsmittel. Besonders stark war der Zuwachs bei Schuhen und Bekleidung (nominal +5,9 Prozent) - ein Rekordplus seit 1992. Zudem gaben die Deutschen mehr Geld für Autos (+ 8,6 Prozent) und Kraftstoffe aus (+7,8 Prozent) sowie für Nahrungsmittel, Getränke und Tabak (+ 3,8 Prozent). Während die Kosten für Hotels und Gastronomie um 4,9 Prozent kletterten, stiegen die Aufwendungen für Wohnungen trotz des Mangels in vielen Städten nur unterdurchschnittlich: Inklusive Nebenkosten wuchsen sie um 2,7 Prozent.