Deutsche Modehersteller ziehen die Welt an

Die Umsätze steigen deutlich. Die Auftragslage ist gut.

Düsseldorf. Die deutschen Modehersteller ziehen die Welt an. „Die Zeichen stehen auf Erfolg“, sagt Klaus Brinkmann, Präsident von Ger-manfashion, dem Verband der deutschen Modeunternehmen. Mehr als zwölf Milliarden Euro hat die deutsche Bekleidungsindustrie 2010 umgesetzt — und in diesem Jahr sollen die Umsätze laut Brinkmann nochmals um gut fünf Prozent zulegen. „Das ist eine Zahl, die wir seit Jahren nicht mehr hatten.“

60 Prozent aller Firmen blicken laut einer Verbandsumfrage optimistisch ins Jahr 2011. 70 Prozent beurteilen ihre Auftragslage und Auslastung als gut. Besonders gut gelaunt sind die Herrenbekleidungshersteller — 75 Prozent erwarten höhere Umsätze. Die Gründe dafür kann Brinkmann nicht so recht erklären, gelten Männer doch eher als „Bedarfskäufer“.

Sorgen bereiten der Branche die explodierenden Rohstoffpreise, etwa für Baumwolle oder Kaschmir. Da gebe es teilweise Schwankungen im zweistelligen Prozentbereich innerhalb weniger Tage. „Wir kommen nicht umhin, die Preise für den Einzelhandel um ein bis drei Prozent anzuheben“, sagt Brinkmann.

Wie stark die Erhöhung am Ende für die Verbraucher ausfällt, vermag er nicht zu sagen. „Deutschland hat einen sehr wettbewerbsintensiven Markt.“ Zudem würden Einzelhändler nur ungern Eckpreise wie 99, 199 oder 299 Euro aufgeben.

Zweiter Wermutstropfen: Die Kapazitätsengpässe in China — dem Nähtisch der Modeunternehmen. Inzwischen sei die Situation dort so angespannt, dass nicht immer alle Liefertermine eingehalten werden könnten.

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