Deutsche halten sich bei Starbucks zurück

Seattle (dpa) - Die Europäer bestellen seltener Kaffee bei Starbucks. Vor allem in Deutschland sei das Geschäft zuletzt anhaltend schwach gelaufen, sagte Regionalchefin Michelle Goss am Donnerstag bei der Vorlage der Geschäftszahlen.

Sie gab sich aber zuversichtlich, dass Starbucks die Wende schafft - etwa mit regionalen Gebäck-Spezialitäten.

Starbucks schrieb im vierten Geschäftsquartal (Juli bis September) in der Region Europa, Naher Osten und Afrika einen operativen Verlust von annähernd 7 Millionen Dollar oder 5 Millionen Euro. Im Vorjahreszeitraum hatte hier noch ein Gewinn von 3 Millionen Dollar gestanden. Die sogenannten vergleichbaren Verkäufe, die etablierte Filialen umfassen, schrumpften um 1 Prozent.

Im Rest der Welt konnte Starbucks dagegen kräftig zulegen. So stieg der Umsatz konzernweit um 11 Prozent auf 3,4 Milliarden Dollar (2,6 Mrd Euro). Der Gewinn stagnierte unter anderem wegen einer höheren Steuerlast bei 359 Millionen Dollar. Die Anleger waren sehr zufrieden: Am Freitag legte das Papier um 10 Prozent zu.

In Deutschland will das Unternehmen mit Filialen in Bahnhöfen mehr Kunden auf ihrem Weg zur Arbeit gewinnen. Bislang ist Starbucks hierzulande vor allem in Einkaufsstraßen vertreten. Anders als im Heimatland USA trifft Starbucks in Deutschland auf eine starke Konkurrenz von klassischen Cafés und Bäckereien.

International ist Starbucks weiter auf Expansionskurs: Das Unternehmen hatte erst jüngst seine erste Filiale in Indien aufgemacht, weitere Läden sollen in dem Riesenland folgen. In China hat Starbucks seinen 700. Laden eröffnet.

Weltweit ist geplant, im gerade angebrochenen Geschäftsjahr rund 1300 Filialen neu aufzumachen. Der Umsatz soll dadurch um 10 bis 13 Prozent steigen, der Gewinn soll noch stärker zulegen. Starbucks und seine Partner haben zuletzt weltweit fast 18 100 Läden betrieben, knapp 1900 davon in Europa und Umgebung.

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