Deutsche Banken in Manipulation verstrickt

In vielen Fällen haben Anleger Anzeige gegen Geldinstitute erstattet.

Berlin. Deutsche Geldinstitute sind offenbar zunehmend in Manipulationen auf den internationalen Finanzmärkten verstrickt. Im Jahr 2012 untersuchte die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) 250 Sachverhalte wegen mutmaßlicher Marktmanipulation. Zwei Jahre zuvor waren es nur 116 gewesen. Damit hat sich die Zahl der auf Verdachtsmomenten basierenden Untersuchungen in diesem Zeitraum mehr als verdoppelt. Das geht nun aus einer Antwort des Bundesfinanzministeriums in Berlin auf eine Anfrage der Linkspartei hervor, die unserer Zeitung vorliegt.

In 144 Fällen baten demnach Staatsanwaltschaften oder Polizeibehörden die Bafin in bereits laufenden Ermittlungsverfahren um Unterstützung. Auch das ist eine Steigerung, denn im Jahr 2011 lag die Zahl noch bei 125. Mehr als die Hälfte der neu eingeleiteten Untersuchungen beruhen laut Finanzministerium auf Angaben der Handelsüberwachungsstellen der deutschen Börsen. In vielen Fällen hätten aber auch Anleger Anzeige erstattet, die manipulativen Empfehlungen gefolgt seien und Aktien erworben hätten.

Zuletzt hatte der Skandal um manipulierte Referenzzinssätze wie Libor und Euribor an den Finanzmärkten für Wirbel gesorgt. Die erhobenen Vorwürfe beträfen auch deutsche Geldhäuser. Allerdings seien die Untersuchungen hierzu noch nicht abgeschlossen, heißt es in dem Schreiben des Finanzministeriums.

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