Der WestLB läuft die Zeit davon

Für die Landesbank gibt es noch keine Lösung. Immerhin soll es mehrere Kaufinteressenten geben.

Düsseldorf. Das Ringen um Verkauf, Fusion oder Abwicklung der angeschlagenen WestLB geht in eine entscheidende Runde. Fünf Wochen vor Ablauf der Frist für ein Sanierungskonzept suchen die WestLB-Eigentümer und der Bund in Krisensitzungen nach einer Perspektive. Der Veräußerungsbeauftragte Friedrich Merz sagte, dass „eine Reihe von Angeboten zum Erwerb der Bank eingegangen“ seien.

Die Zukunft der WestLB ist weiter offen: Bei dem Treffen, bei dem auch über einen neuen Sanierungsplan diskutiert wurde, gab es laut Merz keine Ergebnisse. Die Gespräche würden am Donnerstag fortgesetzt. Dann stehe die Auswertung der Kaufangebote auf der Tagesordnung. Nach Informationen aus Verhandlungskreisen sind unverbindliche Angebote für die Landesbank sowohl als Ganzes als auch für Teile der WestLB eingegangen.

Die WestLB muss nach Auflagen der europäischen Wettbewerbshüter halbiert werden und bis Ende des Jahres mehrheitlich in neue Hände kommen. Brüssel hat außerdem bis zum 15. Februar einen neuen Sanierungsplan eingefordert, weil die Beihilfen für die Bank noch umfangreicher gewesen seien als vorgesehen.

Möglich sind weitere Einschnitte — etwa ein zusätzlicher Stellenabbau oder ein weiterer Rückgang der Bilanzsumme, hieß es in Finanzkreisen. Der WestLB droht ab 2012 die Abwicklung, falls weder ein Verkauf noch eine Fusion mit einer anderen Landesbank zustande kommt.

Die WestLB-Eigentümer — das Land Nordrhein-Westfalen und die NRW- Sparkassen — favorisieren eine Landesbankenfusion. Nach der Absage der BayernLB ist aber weit und breit kein neuer Partner in Sicht. Der Bund war 2010 mit drei Milliarden Euro in die WestLB eingestiegen, die in eine stille Einlage flossen. Bei einem Verkauf der WestLB für insgesamt weniger als zehn Milliarden Euro befürchtet das Land NRW neue Haushaltslasten.

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