Der Dax peilt 6200 Punkte an

Die Aktienmärkte sind zu ihrer Jahresend-Rallye gestartet. Für das kommende Jahr herrscht Optimismus.

Frankfurt. Für die Börsianer wird das Jahr 2009 zwar als eines der turbulentesten in die Geschichte eingehen. Es dürfte aber insgesamt "versöhnlich" enden, denn in den letzten Tagen wurde Boden gut gemacht. Nachdem der deutsche Aktienindex Dax, der die Entwicklung der 30 deutschen Großkonzerne abbildet, innerhalb des Jahres 2008 um gut 40 Prozent eingebrochen war, wird er im zu Ende gehenden Jahr wieder rund 25 Prozent zugelegt haben.

Die Börsianer, die jedes Jahr eine Jahresend-Rallye anzetteln, um bei den Banken Abschreibungen zu vermeiden, wollten ein positives Stimmungssignal für 2010 setzen. Beim geringen Handelsvolumen zwischen den Festtagen und den guten Vorgaben von den asiatischen Börsen war ihnen dies möglich.

Die Prognosen für das kommende Jahr sind in den vergangenen Tagen deutlich besser geworden. So spricht der Ifo-Ökonom Hans-Werner Sinn von einem "Jobwunder" und sagt für 2010 nur noch 3,6 Millionen statt allgemein erwarteter vier Millionen Arbeitslose voraus. Allianz-Chefvolkswirt Michael Heise sattelt beispielsweise kräftig bei der Wachstumsprognose drauf - er rechnet jetzt statt der allgemein prognostizierten zwei Prozent 2010 bereits mit 2,8 Prozent Zuwachs beim Bruttoinlandsprodukt (BIP). Da die Börse Entwicklungen voraus nimmt, muss auch sie zulegen.

Auf diese Frage lässt sich heute keine seriöse Antwort geben. Der Trend dürfte aber weiter aufwärts gerichtet bleiben. Allgemein herrscht Optimismus. Einige Händler planen bei einem Dax von 6200 Punkten bereits einen ersten Stopp ein. Die Kursziele der meisten Analysten reichen über 6400 bis 6500 Punkte allerdings nicht hinaus.

Viele Deutsche haben sich seit der Jahrtausendwende, als vor dem Zusammenbruch des Neuen Marktes der Dax bei über 8000 Punkten lag, von Aktien abgewandt. Hatten damals 6,2 Millionen Anleger direkt Aktien gehalten, so sind es heute nur noch gut die Hälfte. Auch Aktienfonds werden gemieden.

Trotz des Auf und Ab können Aktien langfristig gesehen ein gutes Investment sein. Experten rechnen damit, dass jemand, der 10 bis 20 Jahre in Aktien investiert, pro Jahr im Schnitt acht Prozent verdient.

Wenige. So bringt Festgeld, das Ende 2008 noch durchschnittlich 3,70 Prozent abgeworfen hat, derzeit rund 1,13 Prozent Zinsen. Ein Sparbrief mit fünfjähriger Laufzeit wurde vor Jahresfrist mit 3,92 Prozent verzinst. Heute sind es gerade noch 2,92 Prozent.

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