Dax scheitert knapp an 11 000-Punkte-Marke

Frankfurt/Main (dpa) - Der Dax ist am Dienstag knapp an der Marke von 11 000 Punkten gescheitert.

Am Vormittag hatten nur etwas mehr als 15 Punkte gefehlt; bis zum Handelsschluss bröckelten die Gewinne dann ab. Die Stimmung am Aktienmarkt blieb aber insgesamt gut. Am Ende stand der deutsche Leitindex noch 0,58 Prozent höher bei 10 890,95 Punkten. Der MDax der mittelgroßen Konzerne stieg um 0,59 Prozent auf 18 800,83 Punkte und für den TecDax ging es um 0,46 Prozent auf 1490,43 Punkte nach oben.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 rückte um 1,31 Prozent auf 3414,18 Punkte vor. Die nationalen Indizes in Paris und London stiegen ebenfalls um mehr als ein Prozent. Der US-Leitindex Dow Jones Industrial stand zum europäischen Handelsende höher.

Der Aktienmarkt habe von der Hoffnung auf einen baldigen Kompromiss in der Schuldenfrage Griechenlands profitiert, sagte Analyst Andreas Paciorek vom Broker CMC Markets. So hatte der griechische Finanzminister Gianis Varoufakis in einem Interview gesagt, er wolle nicht mehr von einem Schuldenschnitt sprechen. Stattdessen denkt die Athener Regierung nach seinen Worten an eine Vorschlagsliste von Umschuldungsmaßnahmen.

Über allem schweben Paciorek zufolge zudem weiterhin die im März startenden Geldspritzen der Europäischen Zentralbank (EZB). Ab dann will die EZB insgesamt mehr als eine Billion Euro in Staats- und Unternehmensanleihen stecken, um sich gegen Wachstums- und Inflationsschwäche im Euroraum zu stemmen. Negative Nachrichten etwa aus der Ukraine würden vor diesem Hintergrund ausgeblendet.

Auf Unternehmensseite standen Versorger mit herben Verlusten im Fokus: Die Aktien von RWE büßten 4,55 Prozent ein und die von Eon fast 4 Prozent. Die beiden Energiekonzerne könnten im Streit um die Brennelemente-Steuer eine entscheidende Niederlage kassieren. Die sogenannte Atomsteuer ist zumindest für den Generalanwalt des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) mit EU-Recht vereinbar. Diese Empfehlung ist für den EuGH zwar nicht bindend - doch meistens folgen die Richter dem Rat des Generalanwalts.

Stark gefragt waren hingegen die Papiere der Deutschen Bank und der Commerzbank. Sie verteuerten sich als Favoriten im deutschen Leitindex jeweils um mehr als 3 Prozent. Ebenfalls nach oben ging es für die Autoaktien BMW, Daimler und Volkswagen (VW). Die Societe Generale hatte sich wegen des schwächelnden Euro, der gesunkenen Ölpreise und der niedrigen Zinsen positiv zur gesamten Branche geäußert.

Im MDax schossen die Anteilsscheine von Südzucker um 15,65 Prozent nach oben. Die Papiere profitierten von einer Studie der US-Investmentbank Goldman Sachs. Analyst Fulvio Cazzol machte mit Blick auf die Ertragskraft des Zuckerproduzenten Hoffnung.

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 0,24 Prozent am Montag auf 0,26 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,04 Prozent auf 140,15 Punkte. Der Bund Future fiel um 0,21 Prozent auf 158,92 Punkte. Der Kurs des Euro stieg auf 1,1450 US-Dollar. Die EZB hatte den Referenzkurs auf 1,1376 (Montag: 1,1310) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8790 (0,8842) Euro.

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